Ein Kollege hat mich auf Kriterien für Lebensversicherungen hingewiesen. Bei der Online-Anmeldung muss man neben Alter, Gewicht, Größe, Rauchen, Sport auch die passende Berufsklasse angeben:
Berufsklasse 1: Akademische Berufe mit besonders guten Berufsaussichten und ohne körperliche Belastung (z.B. Rechtsanwalt/Notar, Rektor, Richter, Arzt(Humanmedizin), Hochschullehrer, Maschinenbauingenieur, Betriebswirt, Steuerberater, Informatiker)
Berufsklasse 2: Kaufmännische Berufe oder Berufe ohne besondere Belastungsfaktoren (z.B. Büro-, Bank- oder Versicherungskaufmann, Disponent, Systemprogrammierer, technische Angestellte, Chirurg/Kieferorthopäde, Chemiker ohne Umgang mit gefährlichen Stoffen)
Berufsklasse 3: Berufe ohne wesentliche Belastung oder sonstige Gefährdung (z.B. Augenoptiker, Tierarzt, Industriemeister, Redakteur, Unternehmensberater, med.-technische Assistent/in, Vermessungstechniker, Beamte im Innendienst – kein Schuldienst -, Telefonist)
Berufsklasse 4: Berufe mit körperlicher Tätigkeit oder für Tätigkeiten mit sonstigen Belastungen oder Gefährdungen (z.B. Krankenschwester, Pfleger, Altenpfleger/in, Beamte im Außendienst, Lehrer an Berufs-/Hauptschulen/ Gymnasien, Automechaniker, Friseur, Chemielaborant, Taxifahrer, Werkzeugmechaniker, Fliesenleger, Gärtner)
Berufsklasse 5: Berufe mit besonders schweren körperlichen Tätigkeiten oder Berufe mit besonderer Gefährdung (z.B. Bäcker, Gastwirt, Bauer, Dachdecker, Bergmann, Holzfäller, Kellner)
Wir Lehrer sind in Klasse 4, übetroffen nur noch von Bergleuten und Holzfällern. Darauf einbilden müssen wir uns nichts, die Belastungen tragen andere Berufe auch, wie man sieht. Nicht allerdings die in Klasse 3 – besonders schön finde ich das „Beamte im Innendienst – kein Schuldienst“. Mitlesende Beamte im Innendienst: Ihr habt’s auch nicht leicht, ich weiß. Aber ihr lebt anscheinend länger.
Ach ja, Hochschullehrer oder Informatiker müsste man sein. :-)
Fußnote: Gestern ging ja ein Bericht des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen durch die Presse, laut dem der Anteil von Krankmeldungen wegen psychischer Probleme von 2001 bis 2005 stark gewachsen ist. „Zeitdruck, mangelnde Wertschätzung, Komplexität der Aufgaben sowie ein Ungleichgewicht zwischen beruflicher Leistung und Lohn“ stressen besonders, und „davon sind Ärzte, Lehrer und Lokführer besonders stark betroffen“.
Zwei dieser Gruppen haben in den letzten zwei Jahren gestreikt. Die dritte darf nicht.
(Quelle)
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