Rubrizieren (aus mlat. rubricare „rot malen“):
1. kategorieren, klassifizieren, einordnen
2. rot einfärben
Irgendwann habe ich mal erfahren, dass das Wort „rubrizieren“ (davon abgeleitet: Rubrik) vom lateinischen „rot färben“ kommt, und zwar aus der Handschriftenerstellung – das Rotfärben einzelner Buchstaben, so wie „illuminieren“ das Einfügen der liebevollen Buchmalereien ist.
Seitdem benutze ich das Wort für den Vorgang, die Punkte für die verschiedenen Teilaufgaben mit Rot in die fertigen Schulaufgaben einzutragen sowie die Note vorne in Rot aufs Blatt zu schreiben. Als Referendar habe ich das noch mit Bleistift gemacht, danach ausradiert – das mache ich schon lange nicht mehr. Ich tippe die Punkte in den Computer und übertrage sie von dort.
Beim diesjährigen Abitur habe ich mir von Kollegen eine noch einfachere Technik abgeschaut: Ich drucke die Punkte zusammen mit der Gesamtsumme, der Note und dem Namen des Schülers auf einen Zettel und lege den der Schulaufgabe bei. Damit beschränkt sich das Rubrizieren auf die Note auf dem ersten Blatt bzw. Deckblatt.
Hoffentlich stirbt das schöne Wort dann nicht aus.
Non sequitur: Beim inoffiziellen Lehrerzimmer-EM-Fußballtoto habe ich für jedes Spiel der ersten Runde ein Ergebnis von 1:1 getippt. Durch das verwendete Punktverfahren kann man bei unentschiedenen Spielen eventuell überproportional mehr Punkte machen als bei anderen Ergbnissen, und das werden wir so überprüfen. Diesmal war mir das bloße Raten zu aufwendig, das mich – bei rundum fehlendem Fußball-Sachverstand oder -Interesse – letztes Mal auf den vierten Platz gebracht hatte, weit vor den Experten im Kollegium.
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