Rubrizieren

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Rubrizieren (aus mlat. rubricare „rot malen“):

1. kategorieren, klassifizieren, einordnen
2. rot einfärben

Irgendwann habe ich mal erfahren, dass das Wort „rubrizieren“ (davon abgeleitet: Rubrik) vom lateinischen „rot färben“ kommt, und zwar aus der Handschriftenerstellung – das Rotfärben einzelner Buchstaben, so wie „illuminieren“ das Einfügen der liebevollen Buchmalereien ist.

Seitdem benutze ich das Wort für den Vorgang, die Punkte für die verschiedenen Teilaufgaben mit Rot in die fertigen Schulaufgaben einzutragen sowie die Note vorne in Rot aufs Blatt zu schreiben. Als Referendar habe ich das noch mit Bleistift gemacht, danach ausradiert – das mache ich schon lange nicht mehr. Ich tippe die Punkte in den Computer und übertrage sie von dort.

Beim diesjährigen Abitur habe ich mir von Kollegen eine noch einfachere Technik abgeschaut: Ich drucke die Punkte zusammen mit der Gesamtsumme, der Note und dem Namen des Schülers auf einen Zettel und lege den der Schulaufgabe bei. Damit beschränkt sich das Rubrizieren auf die Note auf dem ersten Blatt bzw. Deckblatt.

Hoffentlich stirbt das schöne Wort dann nicht aus.

Non sequitur: Beim inoffiziellen Lehrerzimmer-EM-Fußballtoto habe ich für jedes Spiel der ersten Runde ein Ergebnis von 1:1 getippt. Durch das verwendete Punktverfahren kann man bei unentschiedenen Spielen eventuell überproportional mehr Punkte machen als bei anderen Ergbnissen, und das werden wir so überprüfen. Diesmal war mir das bloße Raten zu aufwendig, das mich – bei rundum fehlendem Fußball-Sachverstand oder -Interesse – letztes Mal auf den vierten Platz gebracht hatte, weit vor den Experten im Kollegium.


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9 Antworten zu „Rubrizieren“

  1. DJH

    Einer unserer Lehrer hat die Schulaufgabenbögen immer direkt bedruckt; dazu haben wir immer so 2-3 cm Platz lassen müssen unter der Kopfzeile. Hat ganz gut funktioniert, nur einmal hat der Drucker eine Schulaufgabe „gefressen“, die sah dann nicht mehr so schön aus ;-)

  2. reicht das beilegen? ich meine rechtlich?
    ich drucke meine computerberechneten punkte incl der teilaufgaben auf klebe-etiketten und kleb sie dann in die arbeiten. dann achte ich schön drauf, dass das nterschriftskürzel sowohl auf etikett aus ach auf dem papier ist.

  3. tut mir leid wegen der fehlenden „U“s. mein 15 monate alter sohn fand die tastatur toll, hat drauf rumgehauen und das u entfernt. seitdem gehts nicht immer…

  4. Ich fertige für die Klausuren immer einen Bogen mit aufgeschlüsseltem Erwartungshorizont an, auf dem ich dann auch die tatsächlich erreichten Punkte eintrage – diese Bögen habe ich in Punkteverteilung und Machart an die Lehrerhandreichungen für das NRW-Zentralabitur angelehnt. Auf den Bogen kommt dann auch die endgültige Note und meine Paraffe. In der Klausur mache ich Fehleranstreichungen und Randbemerkungen.

    Die Schüler empfinden das – schon vom Äußeren her – als sehr professionell und die leidige Notendiskutiererei, mit der ich als Referendar und Junglehrer etwas zu kämpfen hatte, ist völlig vorbei.

  5. Schulaufgaben direkt bedrucken kenne ich auch, habe ich aber noch nie ausprobiert. Vielleicht bietet sich das mal an. Früher habe ich auch eingeklebt, aber das ist mir zuviel Arbeit. Das heißt, bei Englisch ginge das sogar – anders als bei Deutsch, wo die Bemerkungen sehr unterschiedlich lang ausfallen können.

    Ich bin mir auch nicht sicher, ob das Beilegen rechtlich reicht, bis jetzt ist das aber noch nicht moniert worden. Das gilt auch für meine Unterschrift, die seit zwei Jahren erkennbar digital auf dem Bogen steht, wenn auch in Rot.

  6. > Früher habe ich auch eingeklebt, aber das ist mir zuviel Arbeit. Das heißt, bei Englisch ginge das sogar

    Wieso „zuviel Arbeit“? Ist doch VIEL WENIGER Arbeit als die ganzen Punkte mit Rot nachzufahren, alles zu addieren, dann zu merken, dass der Schüler nur einen Punkt von der nächst besseren Note weg ist, wieder irgendwo die Punkte ändern usw. Mit meinen Tabellen (vgl. http://www.jochenenglish.de/?p=360) mache ich das schon seit vielen Jahren so.

  7. Das Nachfahren mit Rot gibt es bei mir eh schon lange nicht mehr, die Punkte kommen in den Rechner, werden dort zusammengestellt und erst am Schluss übertragen. Bei Deutschaufsätzen gibt es (bei meinen Bemerkungen) keine einheitliche Länge, so dass ich schneiden und kleben musste, was Arbeit ist. Inzwischen lege ich aber ganze Blätter bei. Bei Englisch lohnt sich allerdings ein Aufkleber-Serienbrief tatsächlich, da das Format da gleich bleibt.

  8. Simone

    Mal eine Frage an die bayerischen Kollegen, die aber nur z.T. im Zusammenhang steht:
    Warum muss eigentlich die Note auf das Deckblatt geschrieben werden? Ich bin in einem anderen Bundesland zur Schule gegangen, dort gab es noch Klassenarbeitshefte. Und jetzt erscheint es mir im Referendariat sehr befremdlich, die Note sowohl unter die Arbeit zur Gesamtpunktzahl, als auch auf das Deckblatt der Schulaufgabenbögen zu schreiben… Gibt es hierzu eine „gesetzliche“ Regelung oder ist es einfach nur so, „weil es schon immer so war“ ?

  9. Ich denke, die Note muss halt *einmal* auf der Arbeit stehen – und sinnvollerweise oben am Kopf der Arbeit. Zur Gesamtpunktzahl schreibe ich die Note nicht.

    Außer, und das halte ich tatsächlich für eine „weil es schon immer so war“-Regel, wenn die Note mit einem Minus oder Plus ergänzt wird, denn das schreibt man traditionell eben *nicht* zur Note auf den Kopf. Warum nicht? Pffft. Weiß nicht. Um nicht die Illusion zu schaffen, eine 3- sei eine andere Note als eine 3, als werde anders damit gerechnet? In manchen Bundesländern ist das ja tatsächlich so.

    (Ein Deckblatt als solches gibt es bei meinen Schulaufgaben nicht. Die Note kommt bei mir auf das Blatt, auf das der Schüler seinen Text geschrieben hat.)

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