Nächste Woche geht die Schule los – im neuen Schulgebäude, im neuen Lehrerzimmer. Die Quadratmeterzahl des Lehrerzimmers hängt von der Schülerzahl ab und ist mehr oder weniger festgelegt, und so ist es kein Wunder, dass schon von Anfang an nicht für jeden unserer über 90 Lehrer ein Stuhl oder ein Stückchen Tisch da sein wird. (Auch weil immer mehr Lehrer in Teilzeit unterrichten, gibt es für die gleiche Schülerzahl mehr Lehrer als früher, also weniger Quadratmeter pro Lehrer.)
Es braucht ja auch nicht jeder einzelne einen Stuhl oder einen Tisch – nur zu Konferenzen sind wirklich fast alle Lehrer im gleichen Raum. Natürlich wären echte Büros oder Arbeitszimmer an der Schule die beste Lösung, gerne ein Büro für mehrere Lehrer, mit Platz für einen Computer und Nachschlagewerke. Zu teuer. Allerdings würden die Lehrer dann auch mehr in der Schule und wohl auch mehr zusammen arbeiten.
Im neuen Schulgebäude gibt es auch deutliche Verbesserungen: Jede Fachschaft hat einen eigenen Raum, oder teilt sich zumindest einen solchen, in dem die Lehrer Material unterbringen können. Damit muss das Lehrerzimmer nicht mehr vollstehen mit Plastikmodellen der Mathematiker oder Schulaufgabenordnern der Englischlehrer. Der Deutsch-Fachraum ist größer, als ich gedacht hätte, es stehen viele Schränke drin, einen Tisch sollte man auch unterbringen.
Außerdem gibt es zwischen Lehrerzimmer und Blibliothek einen Silentium-Raum mit Stühlen, Tischen und Computern. Der ist zum Stillsein und Arbeiten gedacht. Aber nicht dazu, sich dort einen Arbeitsplatz einzurichten, obwohl die Versuchung groß sein wird. Ich sehe schon die Bücherburgen, mit denen einzelne Lehrer ihr Revier markieren werden.
Und das bringt mich zurück zum eigentlichen Lehrerzimmer. Wir haben 26 Trapeztische, die wir auf verschiedene Arten anordnen können – in kleinen Sechsecken, mit drei Lehrern pro Tisch, oder in größeren Ringen oder Tischgruppen, mit zwei Lehrern pro Tisch. Wir können demnach 52 etwas komfortablere Plätze einrichten oder 78 sehr enge. (Oder Mischformen, mit Premiumplätzen für die einen und Katzentischen für die anderen.) Außerdem gibt es noch acht exklusive Plätze am Fenster.
Wie sollen wir diesen Schatz nun aufteilen?
- Soll jeder Lehrer einen festen Sitzplatz kriegen? (Premium für Vollzeit-, andere für Teilzeitlehrer?) Das ist unnatürlich, wohl auch Platzverschwendung und sorgt für Konflikte.
- Soll es gar keine festen Plätze geben, also auch gar keine Bücherburgen? Kaum möglich, auch wenn es Lehrer gibt, die tatsächlich keine Ablagefläche im Lehrerzimmer brauchen, zum Beispiel wegen ihrer Fächer. Aber Deutsch- und Englischlehrer brauchen allein wegen der vielen Bücher, die auf die eine oder andere Art zum täglichen Handwerkszeug gehören, Platz.
- Soll es so werden wie bisher, dass einige einen Platz bunkern und die anderen im Regen stehen lassen? Geht nicht. Auch wegen der neuen Kollegen, die jedes Jahr kommen.
- Vorschlag vom Kollegen: Sitzgruppen nach Fächern ordnen. Schon bisher hatten die Religionslehrer, aber eigentlich nur die, ihren Stammtisch. Ich kann mir dann aussuchen, ob ich eher bei den Deutsch- oder Englischlehrern hocke. Innerhalb des Englischtisches kann man sich dann arrangieren, wer was wo deponiert, und feste Sitzplätze braucht es da auch nicht.
Mal sehen, was sich in den nächsten Wochen entwickelt.
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