Gelesen: Brendon Chase von B.B. (Denys Watkins-Pitchford). Erschienen 1944, spielt 1922, ein Jugendbuch.
Drei Brüder, so um die zwölf, dreizehn Jahre alt, deren Eltern schon seit einigen Jahren irgendwo im Empire stationiert sind und die deshalb von einer Tante aufgezogen werden beziehungsweise auf eine public school gehen – drei Brüder beschließen, stattdessen in die Wälder zu ziehen und dort als outlaws zu leben.
Dort verbringen sie auch acht Monate. Gelegentlich kaufen oder stehlen sie Salz oder Munition für ihr Kleinkalibergewehr, später lernen sie einen verschrobenen Köhler kennen, der ihnen hilft, aber vor allem am Anfang schlagen sie sich alleine durch, und das sehr erfolgreich. Sie ernähren sich hauptsächlich von Erjagtem, kleiden sich in Felle, weichen der sie suchenden Polizei aus. Sehr schön ist das Buch bei der Beschreibung idyllischer englischer Waldszenen im Sommer, Herbst und Winter. Ungewohnt ist das Buch, wenn fernab jeglicher naturschutzlicher Korrektheit (wenn auch keinesfalls ohne Respekt) Dachse, Igel und Rehe getötet werden oder Vogelnester geplündert werden. Unrealistisch ist da Buch, glaube ich, wenn die drei recht souverän ein getötetes Hausschwein zerlegen, pökeln und räuchern. Beim Lord of the Flies geht es realistischer zu, da kriegen die Kinder wenigstens alle Durchfall. Ein paar mehr Details hätte ich gut gefunden.
(Lieblingsbücher haben die drei auch ein paar, auch wenn nicht viel gelesen wird. Tom Sawyer, Huckleberry Finn und Thoreau, natürlich.)
Wie Philip Pullman am Anfang seines Vorwortes in meiner Ausgabe schreibt: „This is the sort of book that will never be written again.“
Schreibe einen Kommentar