Unsere Schulhomepage war technisch nicht mehr wirklich gepflegt worden, seit die Schülergruppe, die sich darum gekümmert hat, Abitur gemach hat. Das CMS war veraltet und nicht mehr updatefähig. Also lohnten sich auch große Schönheitskorrekturen nicht – neue Beiträge und Mitteilungen gab es aber weiter regelmäßig. Seit Januar oder Februar betreue ich die Seite, das große Update hatte ich mir aber erst für die Sommerferien vorgenommen. Während des Schuljahres habe ich keinen Kopf für so etwas, und die Pfingstferien nutzte ich tatsächlich zum Urlauben.
Also habe ich in der letzten Zeit die Homepage neu aufgesetzt. Wahl des CMS: nach Zögern und Zaudern ist es doch wieder Joomla geworden. Typo3 ist zu mächtig und umständlich, Drupal ginge (aber die Benutzer sind schon Joomla gewohnt). Wordpress wäre mir am liebsten gewesen: da kenne ich mich aus, das ist stabil, es gibt Plugins und eine Community. Wenn nur die Benutzerverwaltung nicht so schlecht wäre. So etwas Einfaches wie ein reines Frontend-Passwort gibt es da nicht; das gibt es bei Joomla auch nicht, aber da weiß ich, wie ich tricksen muss. Der Hintergrund: es soll ein Passwort geben, mit dem man sich anmelden kann, um geschützte Beiträge sehen zu können. Zu dem Passwort gehört kein Benutzername (das wäre noch eine Sache mehr zu merken, also zuviel) und schon gar kein Benutzeraccount (mit E-Mail-Adresse und dergleichen). Ich habe nur ein oder zwei Plugins gefunden, mit denen ich zur Not so etwas arrangieren könnte.
Also aktuelles Joomla installiert und konfiguriert. Die Extrawünsche, die vom alten System her bekannt waren und die damals findige Schüler umgesetzt hatten, sollte es wieder geben: ein Kalender fürs Sekretariat, der Passwortschutz, ein eigener Downloadbereich. Die alten Plugins liefen allerdings nicht mehr. Dazu dann ein überarbeitetes und noch lange nicht fertiges Design (auf der Basis eines geeigneten Templates). Der Umzug der Texte ist auch noch nicht abgeschlossen, aber die Seite ist startklar. (Für Mitleser: in anderem Verzeichnis, noch nicht veröffentlicht.)
Vor allem musste ich die Frage nach der inneren und äußeren Struktur entscheiden. Im Backend sind die Kategorien einigermaßen klar. Auf dem Server habe ich verschiedene Uploadverzeichnisse angelegt und teilweise verschiedenen Benutzern zugewiesen oder verwehrt; nur so ist auch da ein bisschen Ordnung reinzubringen. Auch die Icons im WYSIWYG-Editor habe ich angepasst, so dass den meisten Benutzern nur manche davon zur Verfügung stehen. Das noch nicht abgeschlossene Problem ist: welche Menü- und Untermenüeinträge soll es auf der Startseite vorn geben? Jede Gruppe möchte einen eigenen Menüeintrag auf der obersten Ebene; man soll möglichst alles schnell finden. Gleichzeitig soll das Menü überschaubar bleiben. Richtig zufrieden bin ich mit meienr aktuellen Lösung noch nicht.
Das hängt natürlich von der einen, wichtigsten Frage ab, die man sich eigentlich am Anfang stellen sollte und die Teil einer größeren Strategie sein müsste: Wozu soll die Homepage einer Schule überhaupt dienen?
Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Das hier sind nur Vermutungen von mir ohne jegliche Empirie dahinter:
- Für die Lehrer ist die Homepage am wenigsten gedacht; die könnten allenfalls von einer Linksammlung profitieren, weil die Lehrer inzwischen immer mehr Links (und Passwörter) verwalten müssen. Ansonsten könnte es nicht schaden, wenn Lehrer noch mehr vom Schulalltag mitkriegten. Man redet zwar im Lehrerzimmer miteinander, aber viele schöne Projekte kriegt man nicht mit. Voraussetzungen: Man muss die Lehrer dazu kriegen, regelmäßig auf die Seite zu schauen (oder ihnen Feeds erklären), und man muss die Lehrer dazu kriegen, von ihren Projekten zu berichten.
- Kultusministerium und Schulleitung brauchen eine Homepage als Benutzer gar nicht, es sei denen, sie zeigen Interesse daran, was in der Schule passiert. Hauptsache, die Seite macht einen guten Eindruck und keinen Ärger.
- Vermutlich haben Schüler wenig Interesse an der Homepage ihrer Schule. Alle anderen Gruppen sähen es nicht ungern, wenn das anders wäre – hätte man so doch einen neuen Kanal, um Schülern Informationen vorsetzen zu können. Wenn das Ziel wäre, dass Schüler regelmäßig auf die Seite schauen, müsste man erst einmal wissen wozu. Und dann mit regelmäßigen Neuerungen arbeiten, mit Kommentarfunktion, Kleinanzeigen, Facebook-Einbindung, Forum und persönlichen Seiten. Aber zur Erfüllung dieser Wünsche gibt es natürlich viele andere Seiten.
- Bleiben Schülereltern, zukünftige oder gegenwärtige. Was wollen die von einer Homepage? Vermutlich allgemeine Informationen (Schulprofil, Lehrbücher etc.) und aktuelle Informationen (Vertretungsplan, Unterrichtsausfall bei Wintersturm). Das Interesse an Ansprechpartnern und Kontaktformulare schätze ich noch gering ein. Sonst noch was? Was wollen andererseits Schule und Lehrer, dass sich die Eltern ansehen, und wie kriegt man sie dann dazu?
- Nachgetragen, weil erst durch die Kommentare darauf aufmerksam gemacht: die ehemaligen Schüler und Lehrer gibt es natürlich auch noch.
- Ebenso nachgetragen: Praktikanten, Sachaufwandsträger.
Wie gesagt, Teil einer Strategie.
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