Ein Fundstück aus meinem Referendariat, vom Seminarlehrer für Deutsch ausgeteilt, dem Herrn Bittig*:
(Die 12. Jahrgangsstufe hieß damals 8. Klasse. Und das ist eine Abschrift des Originals, das es hoffentlich gegeben hat. Bei Dokumenten aus Deutschlehrerhand weiß man ja nie, wer sie wirklich verfasst hat.)
Wilde Zeit, das. Da lagen Resolutionen in der Luft; heute hat man die gar nicht mehr. Ich fürchte, das liegt auch daran, dass wir Lehrer so aalglatt geworden sind, oder von mir aus: verständnisvoll, umsichtig, vertrauensfördernd, dass Resolutionen an uns abperlen würden. Oder sie sind nicht mehr nötig, weil sie entweder eh nichts bringen oder das gleiche Problem durch ein einfaches Gespräch auch geklärt werden kann.
Irgendwann traue ich mich noch, den „Bericht zum Streikaufruf an die Schüler des Gymnasiums Fürstenfeldbruck am 28.5.1968“ zu veröffentlichen, vom damaligen stellvertretenden Schulleiter an die Landpolizei Fürstenfeldbruck geschickt, und in dem die Eriegnisse geschildert werden, „die zur Inanspruchnahme der Polizei führten.“ Der letzte Absatz lautet: „Einige Schüler der oberen Klassen (diese hatten gerade eine Freistunde) diskutierten noch kurze Zeit mit den Aufwieglern, gingen aber bald zum Unterricht.“ – Oder wir packen das auf die Schulhomepage, so als Fundstück aus der wilden Vergangenheit der Schule, die man ihr heute nicht mehr so ansieht.
*Laut Schulwebseite 2012 in die Freistellungsphase eingetreten, also die Vorpensionierung. War ganz okay, das Referendariat; jedenfalls habe ich mich gut verstanden mit dem Herrn Bittig, und auch manches gelernt. Ich habe noch die Protokolle von damals auf Festplatte, muss ich mir mal wieder anschauen.
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