Coca Cola hat mir vorgeschlagen („Da du ja selbst Lehrer bist“), auf dieses Projekt hinzuweisen (rel=“nofollow“):
Kinders, bevor ich mit Coca Cola „Gluck“ unterrichte, bringe ich meinem CMS bei, den Umlaut „ü“ als „ue“ in den Link einzubauen. Für Wordpress gibt es ein Plugin, dass das macht.
— Unterrichtet wird Glück nicht nur von Monika Fahrenbach in Gottingen, sondern an hundert weiteren Schulen; initiiert von Ernst Fritz-Schubert, Lehrer und „Mitglied im Expertenbeirat des Happiness Instituts“. Das möchte „aus halb leeren Gläsern halb volle machen“… Hauptsache, es ist Cola drin?
Na gut, wenn einem das Schulfach Glück wichtig ist, setzt man sich auch mit Coca Cola ins Boot. Ist ein Schulfach Glück wichtig?
Als Pflichtfach an einer staatlichen oder städtischen Schule: Selbstverständlich nicht. Zum einen bin ich überzeugt, dass es sehr viele Schüler gibt, die das nicht brauchen. Wie hätte ich gelacht als Kind! Ich war viel zu beschäftigt, um mich um Glück oder Unglück zu sorgen. Schule war schön, weil man Leute traf und etwas lernte. Um mein Glück wollte und konnte ich mich selber kümmern, vielen Dank. Zweitens gehört nicht alles in die Schule. Ein bisschen was muss man den Eltern und Schülern selber überlassen. Ich möchte nicht zum Glück gezwungen werden, das weckt den Calvin in mir – den von Calvin und Hobbes, nicht den protestantischen. Drittens gibt es viele Wege zum Glück, und ich kann mir nicht vorstellen, dass in dem Schulfach meiner gelehrt wird.
Wie begründet das eine glückliche Pärchen in Woody Allens Stadtneurotiker sein Glück: „Uh, I’m very shallow and empty and I have no ideas and nothing interesting to say.“ / „And I’m exactly the same way.“
Privatschulen: Dürfen machen, was sie wollen. Zum Beispiel hier in der Schweiz. Da sind auch Spinner dabei. Soll es geben. Hoffentlich werden es nicht zu viele.
Als Wahlpflichtfach: Nein, da ja dann anderer, ernst zu nehmender Unterricht nicht gewählt wird.
Als Wahlfach, auch an öffentlichen Schulen: Klar, gerne. Es gibt einen Topf für Chor und Robotik-AG und Aquarellzeichnen und Maschineschreiben, wenn stattdessen Glück oder Aromakerzen oder Bällchenwerfen fürs Gehirn gemacht werden, dann darf die Schule das. Ich hoffe sehr, dass sich Schulen für ein sinnvolles Angebot entscheiden, möchte aber schon, dass sie Spielraum haben.
Auch in München wird schon mal so ein Fach gefordert: „Das neue Schulfach heißt Glück, weil der Wortursprung ‚gelungen‘ auf die Voraussetzungen für ein gelingendes Leben verweist“ – mein alter Freund, das argumentum ad etymologiam, wenn einem auch wirklich gar nichts Sinnvolles einfällt.
Ein Wortspiel, das aus „non olet“ ein „non est klebrig und zuckrig“ macht, wollte mir leider nicht gelingen.
Schreibe einen Kommentar