So titelte die Welt am Wochenende einen lesenswerten Beitrag. Darin geht es um eine Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung, laut der – vereinfacht gesagt – der Studienabbrecher-Anteil stetig steigt. Der Wirtschaft, heißt es, fehlen qualifizierte Absolventen und die Universitäten klagen über Studierende, die kein Interesse an Wissenschaft mitbrächten und denen Grundferwtigkeiten und Grundwissen fehle.
Schuld sei einerseits das Durchwinken durch die Schule: Über 50% eines Jahrgangs erreichen die Hochschulreife, immer mehr gehen aufs Gymnasium, wo das Nivevau gesunken sei. Schuld sei andererseits der kompetenzorientierte Unterricht, die Abkehr von fachlicher Bildung.
Hmja. Das deckt sich mit meinen Beobachtungen und Vorurteilen. Was fehlt, ist die Untersuchung, inwiefern diese Entwicklung tatsächlich schlecht ist und nicht nur irgendwie schade. Wie sehr braucht die Wirtschaft wirklich qualifizierte und gebildete Leute, und ist es der nicht lieber, irgendjemanden zu haben, den man selber ausbildet und formt? Und jetzt muss die Uni halt die Aufgaben übernehmen, die früher die Oberstufe des Gymnasiums erfüllt hat – dafür sind es mehr Leute, die studieren.
Rein intuitiv möchte ich schon zurück zum früheren Zustand, aber das muss nichts heißen. Was weiß ich schon. Die Apologeten der Bildungspolitk auf Twitter meinen allerdings, dass man ja erst das ganze dreigliederige Schulsystem abschaffen müsse, und noch mehr kompetenzorientieren, dann würde sicher alles besser werden. Das erinnert mit ein bisschen an die Erstverschlimmerung in der Homöopathie: Wenn’s besser wird, schön; wenn’s nicht besser wird: ein Zeichen dafür, dass es funktioniert. Gibt’s im Marxismus nicht auch irgendsowas? Ich bin da nicht sehr firm.
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