Vor ein paar Monaten habe ich mal auf einen Tweet geantwortet mit einem anderen Tweet, thematisch passend, aber darum geht es nicht:
Und dazu ist Schule ja da: Schöne Erinnerungen zu schaffen!
Der Tweet ist auch geliked worden, nicht oft, aber doch ein paar Mal. Ich weiß nicht, ob allen klar war, dass ich das ironisch gemeint habe. Ich weiß auch nicht, ob ich wollte, dass meine Ironie erkannt wird. Jedenfalls glaube ich nicht, dass es die Aufgabe der Schule sein sollte, dafür zu sorgen, dass Schülerinnen und Schüler schöne Erinnerungen haben.
Ich glaube, dass Kinder und Jugendliche möglichst viele schöne Erinnerungen machen sollten. Ich glaube auch, dass es Aufgabe der Eltern ist, dafür zu sorgen, und der Gesellschaft, Möglichkeiten zu schaffen. In meiner Kindheit war das so. Ich habe viele schöne Erinnerungen, die meisten außerhalb der Schule. (Ich bin gerne zur Schule gegangen, aber darum geht es hier nicht.) Wenn es so ist, dass Jugendliche und Kinder heute außerhalb der Schule nicht ausreichend Gelegenheit zu solchen Erinnerungen haben, dann wird es in der Tat Aufgabe der Schule, dafür zu sorgen.
Das mit den schönen Erinnerungen höre ich nämlich öfter mal, wenn es um Exkursionen und Fahrten und Skilager geht. „Schule muss mehr sein als Unterricht“ ist da ein Slogan, dem ich gelegentlich ausgesetzt bin. Wie gesagt, mir selber hat Unterricht gereicht, für den Rest haben meine Eltern oder ich gesorgt.
Ich kenne Lehrkräfte, denen das mit den Erfahrungen wichtig ist, und wenn dafür der Lehrplan nicht erfüllt werden kann, heißt es: Na ja, da kann man doch flexibel sein. Ich bin dagegen ein großer Freund des Lehrplans: Was da drin steht, ist größtenteils wichtig, und spannende Erfahrungen macht man ohne die Schule.
Eine Diskussion darüber, was die Schülerinnen und Schüler wirklich zur Teilnahme an und Gestaltung unserer zukünftigen Gesellschaft befähigt, findet aber noch nicht statt. Da ist weder das mit den schönen Erfahrungen ein sinnvolles Argument noch der Lehrplan.
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