Haben Goldfische ein schlechtes Gedächtnis?

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Zumindest im englischen Sprachraum ist sprichwörtlich, dass Goldfische sich an nichts erinnern können. Gelegentlich lese ich, dass das gar nicht stimmt, und halte das für wahrscheinlich, kann mich aber nicht an Details erinnern. Die Frage, die mich beschäftigt, ist ohnehin eine andere: wie kriegt man heraus, wie gut das Gedächtnis von Goldfischen ist? Das kann ich natürlich recherchieren, aber mir geht es eher darum, dass ich das für eine schöne und wichtige Aufgabenform für die Schule halte. Lernt man da nicht kritisches Denken und wissenschaftliche Methode? Macht man so etwas jemals in den Naturwissenschaften?

Was es in Chemie und Physik gibt, das kann ich mir jedenfalls vorstellen, sind Experimente, bei denen man gegebene Hypothesen überprüfen muss. In Geographie kann ich mir noch mehr vorstellen, nämlich eigene Hypothesen aufzustellen und zu überprüfen – nicht am Modell, noch nicht im Experiment, sondern indem man nach draußen geht und zählt und misst.

Eine andere Forschungsfrage: Warum frieren bei geparkten Autos Vorderscheiben schneller zu als als Seiten- oder Rückscheiben? Das habe ich mir jedenfalls mal irgendwann eingebildet gemerkt zu haben und notiert. Beobachtung, Ideensammlung, Wiederholung unter kontrollierten Bedingungen (also Experiment), Hypothesenbildung, Überprüfung der Hypothese.

Kann ein Pferd wirklich zählen? Kann jemand hellsehen? Durchführen wird man diese Versuche nicht können, aber allein die Frage, wie man einen Versuch dazu aufbauen würde, scheint mir sehr lohnenswert.


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4 Antworten zu „Haben Goldfische ein schlechtes Gedächtnis?“

  1. Danke! Schon bin ich versucht, meine Hypothesen hier zu veröffentlichen.
    Aber mit dem Versuchsaufbau täte ich es mir schon schwerer.
    Meine Lehrer sind schuld, warum haben sie es mir nicht beigebracht?!
    In Twitter, jetzt X folgte jetzt: „(Ironieende)“.

  2. Tippe bei den Scheiben darauf, dass es an der größeren Fläche der Frontscheiben liegt.

    Pferde? Keine Ahnung. Mein Hütehund kann definitiv zählen.

  3. Größere Fläche: eine Hypothese! (Also, quasi.) Wie könnte man überprüfen, ob es wirklich daran liegt, und nicht an Windrichtung, Krümmung und so weiter? – Das Pferd bezog sich auf den klugen Hans, eine Berühmtheit Anfang des 20. Jahrhunderts, glaube ich, das sehr gut zählen konnte, dann aber eben doch nicht.

  4. Poupou

    Zunächst müsste ich bestimmen, wie ich die Gedächtnisleistung von Goldfischen messe. Woran erkenne ich, ob sie sich überhaupt an irgendwas erinnern?

    Wie ich neulich lernte: auch das Hauptproblem bei empirischer Bildungsforschung, zB Kompetenzzuwachs im Fach Geschichte messen. Allein das Messinstrument zu konstruieren und zu „eichen“ füllt dann beispielsweise mehrere Doktorarbeiten und damit habe ich dann noch keine einzige Unterrichtsmethode untersucht…

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