KW 37

(7 Kommentare.)

Die erste Schulwoche. Mit meinem Stundenplan bin ich sehr zufrieden. Ich habe aber auch an den meisten meiner Stundenplänen immer etwas Gutes gefunden.

Ein kleiner Whiteboardtrick

Vor dem Informatikkurs habe ich die weiße Tafel gewischt, leider ging nicht alles ab – ein paar Striche waren mit (in diesem Fall: rotem) Permanentmarker statt mit Whiteboardstift gezogen. Da zeigte mir jemand aus der Klasse diesen unglaublichen Trick: Einfach mit einem anderen, tatsächlichen Whiteboardstift darübermal, dann kann man beides gemeinsam abwischen.

Lösungsmittel, weiß schon. Viele andere Sachen, habe ich auf Mastodon gelernt, helfen auch: normales Wasser und Mikrofasertuch, Alkohol, Spiritus, Handdesinfektionsgel – aber all das habe ich selten zur Hand, während ein Stift halt wirklich immer da ist.

Archäologische Staatssammlung München

Dann gab es den Personalausflug. Unter anderem beinhaltete der eine Führung in der Archäologischen Staatssammlung München. Viele interessante Exponate, interessante Führung. Aber es gab recht wenige Texte zu lesen. Es gibt WLAN und QR-Codes und eine Web-App mit vielen Bildern und wohl auch Text – weil ich ja mit einer Führung da war, habe ich das aber nicht wirklich ausprobiert. Die wenigen Texttafeln sind in relativ einfacher Sprache gehalten, und etliche Male gibt es kurze Comics, die Szenen illustrieren:

(Hier zum Comic-Künstler.)

Warschauer Brot

Und zwischendrin war ich in der Brotmanufaktur Schmidt, Steinstraße 27, schon zum zweiten Mal, aber zum ersten Mal efolgreich:

(Kommt am Dienstag, also ist zumindest am Montag keines da, und selbst nicht an jedem Dienstag wird angeliefert.)

Warschauer, oder Warschauer Brot: Im Literaturportal Bayern ist viel über das „Mordstrum um a Fünferl“ zusammengefasst. Es ist ein traditionelles Münchner und Berliner Gebäck. Auf einen Hinweis hin war ich in der Steinstraße, wo es das tatsächlich noch gibt. (Ich muss noch herausfinden, ob das auch für andere Standorte der Brotmanufaktur gilt.) Auch der Bäcker dort bestätigte mir, dass das doch typisch für München sei, als ich ihm meine Freude darüber, das tatsächlich zu finden, mitteilte. Wie unterschiedlich das Warschauer Brot der 1950er oder 1900er Jahre war, kann ich nicht sagen.

Popou hat inzwischen sogar ein Rezept gefunden, das als „Warschauer Fruchtdessert“ dem Warschauer vielleicht nahe kommt. Ich muss es ausprobieren, da sind Eier drin und viel Obst, das gehört wohl nicht so. Das Rezept gehört wohl in die Familie von bread pudding und Ofenschlupfer; was genau am Warschauer anders ist, muss ich noch herausfinden. Es war sehr saftig, und sehr süß.

Endgültiges Mebiskurs-Design, wieder einmal

Die Schüler und Schülerinnen machten alle einen sehr guten Eindruck und ich habe mich willkommen gefüllt. Ich verwende ja jedes Jahr dieselben Mebiskurse weiter, und aktualisiere nur Inhalte und Design. Das Design soll eigentlich unverändert bleiben, aber jedes Jahr stelle ich doch etwas um. Mein Informatik-Oberstufenkurs sieht so aus:

Neu: Weniger Abschnitte auf der obersten Ebene – vier davon sind in diesem Fall für die SuS sichtbar. Viel mehr werden auf dem Handy schnell unübersichtlich. Die Unterabschnitte unter dem Stoff der 12. Jahrgangsstufe haben die gleichen Farben wie die Kapitel im Schulbuch. (Urheberrechtlich okay?) Im Buch der 10. Jahrgangsstufe, wo der Mebiskurs ähnlich aussieht, haben Kapitel 1 und Kapitel 4 die gleiche Farbe – was soll das, hm?

Cerealien

(Ich weiß noch, wie die Werbung dies Wort erfunden hat.)

Bei den Eltern gewesen, endlich die Packung Golden Grahams mitgenommen, die der USA-Besuch mitgebracht hat. Das ist ein traditionelles Familienmitbringsel bei uns. Golden Grahams gab und gibt es, anders als anderes Frühstückszeug, nicht bei uns in Deutschland. Inzwischen findet man das – anders als die wirklich nicht zu kriegenden Butterfinger – in Importläden, und auch im nachbarausland – anders als die auch dort wirklich nicht zu kriegenden Butterfinger.

Jetzt werben die schon mit Retro und 80er Jahren, als wäre das nicht erst vor kurzem gewesen. Inspiriert vom Original-Rezept – heißt das, dass sich das Rezept geändert hat? Butterfinger gibt es ja auch nicht mehr nach dem Originalrezept, so geht die Zeit.


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Kommentare

7 Antworten zu „KW 37“

  1. Aginor

    Zu den Cerealien:

    > (Ich weiß noch, wie die Werbung dies Wort erfunden hat.)

    Ich wusste gar nicht dass sie so alt sind!?
    Das Wort gibt es mindestens seit dem 19. Jahrhundert in der deutschen Sprache.
    Hier in einem Buchtitel von 1824:

    Johann Metzger, Europaeische Cerealien, mit 20 lithographirten Tafeln, in botanischer und landwirtschaftlicher Hinsicht bearbeitet von J. Metzger. Heidelberg 1824

    (Sie haben dennoch Recht. Das Wort in der Verwendung von heute als Synonym von „Frühstücksflocken“ ist ein Anglizismus, aber ich habe mal gelesen dass das Englische das wiederum wohl aus dem Deutschen hatte. „Cerealien“ im Sinne von „Feldfrüchte, insbes. Getreide“ ist die alte Bedeutung.)

    Gruß
    Aginor

  2. Hafersack-Pony

    Vor der amerikanischen Besatzungszeit dürfte es Deutschland außer Müsli (Schweiz) und anderen Frühstücksmahlzeiten auf der Basis von Haferflocken keine anderen „Cereals“ gegeben haben. Mit den Cornflakes (Maisflocken) tauchen dann diese meist überzuckerten, hochverarbeiteten Lebensmittel bei uns auf. Wie bei anderen amerikanischen Lebensmitteln ist die Formel Kinder + Zucker das eigentliche Erfolgsrezept. Die scheinbare Vielfalt, mit der auf dem amerikanischen Lebensmittelmarkt um Marktanteile gekämpft wird, schwappte erst in den 70ern nach Europa, so dass sich in der Folge der abgeleitete Oberbegriff „Cerealien“ für bei uns festsetzen konnte. Kein Mensch in unseren Breiten denkt dabei an die römische Göttin des Ackerbaus (Ceres), die damit verbundene Vorstellung bezieht sich überwiegend auf die Produkte von Quaker Oats und Kellogg’s.

  3. Aginor

    Absolut. Das alte Wort ist quasi komplett verschwunden. Musste schon im 19. Jhdt suchen um es noch zu finden. :D

    Gruß
    Aginor

  4. Natascha

    Herzlichen Glückwunsch!
    (Dem parallelen Blog entnommen)

    Hoffentlich trotz Alleinsein keine Einsamkeit und auch trotzdem ein schöner Tag mit guten Gefühlen im Rückblick über das letzte Jahr und Vorfreude auf das kommende!

    Ich bin im November in den USA – sollte ich eine Packung mitbringen, oder ist das eher ein emotional aufgeladenes Mitbringsel, das bis zum nächsten Besuch reicht?

    Herzliche Grüße und nochmals alles Gute

  5. Vielen Dank! Einsamkeit, nein, gerade gestern, heute, morgen sind turbulent im Terminplan mit lauter Menschen, davon muss ich mich dann erholen.

    Ich werde so schnell nicht in die USA kommen, habe aber eine treue Seele, die mich immer wieder mal damit versorgt. Insofern: vielleicht? Gepäckplatz ist knapp. Danke für die Idee, und wenn am Flughafen noch Zeit zum Abflug ist…

  6. antonia

    Whiteboardtrick eben genutzt, vielen Dank fürs Teilen!

  7. Fein, freut mich!

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