KW 38 – ILTB 2024, Wandertag, Menschen

(1 Kommentare.)

Es war zu viel los. Ich habe sogar einen Fehler beim Vertretungsplanen gemacht, einen vermeidbaren (sonst wäre es ja kein Fehler), und das ärgert mich natürlich.

Mittwoch früh verabschiedete sich Frau Rau Richtung Oktoberfestflucht. Ich ging in die Schule, dann zum Wandertag. Wir spazierten eine gute Stunde lang recht zügig Richtung Norden die Isar entlang, bis wir zu einer Sportanlage mit mietbaren Fußballkäfigen fürs Spiel 4 gegen 4 kamen – das war der Wunsch der Klasse gewesen.

Danach nach Augsburg zu den Eltern gefahren, mit Bruder und Schwägerin Essen gewesen. Das war schön. Nicht zu spät zurück.

Donnerstag war ich nicht in der Schule! Sondern den ganzen Tag über auf dem ILTB – dem 16. Informatiklehrerinnen und -lehrertag Bayern. Ich war ab dem 5. (Blogeintrag) ziemlich regelmäßig dabei. Am ILTB gibt es meist ein oder zwei Vorträge, und zwei oder drei Workshops. Ich komme jedesmal bereichert davon zurück.

  • Das nächste Mal in der 9. Klasse doch mit Stride anfangen statt mit Java? Diese Sprache gibt es schon seit fünf Jahren in Greenfoot und BlueJ als Alternative zu Java, und ich habe immer damit geliebäugelt. Stride sieht fast genau so aus wie klassischer Java-Code, ist aber weitgehend blockbasiert, also so wie Snap! oder Scratch, und reduziert damit Syntaxfehler. Mit Dra & drop kann man Elemente verschieben, aber auch durchgehend mit der tastatur abgeben, nur dass man halt eine Kontrollstruktur, zum Beispiel, nicht zeichen für Zeichen eintippt, sondern mit er Taste „i“ einen if-Block erzeugt, mit einer zu füllenden Leerstelle für die Bedingung, und optionalem Raum für Blücke innerhalb der bedingten Anweisung. (Stride wird wohl wenig genutzt, aber wer damit arbeitet, lobt es sehr. Im Prinzip kann man Java und Stride jederzeit ineinander umwandeln, aber Stride beeinhaltet nur eine Untermenge aller möglichen Java-Befehle, Threads etwa gehen nicht, wenn ich mich richtig erinnere. Das hat mich ein bisschen vom Einsatz abgehalten, und ebenso meine Liebe zum Micromanagemen: ich habe gar nichts dagegen, jede Klammer und jeden Strichpunkt manuell zu setzen.)
  • Das schöne Unravel von Chris Gräßl habe ich mir jetzt endlich zeigen lassen, das kommt dann mal in einer 11. Klasse dran, wenn ich eine kriege.
  • In einer Keynote wurde das didaktische Konzept PRIMM (Predict, Run, Investigate, Modify and Make) für den Programmierunterricht vorgestellt. Dabei sehen Schüler und Schülerinnen zuerst einmal den Programmcode (mit behutsam neuen Konzepten) und versuchen vorherzusagen, was der Code macht. Dann wird der Code ausgeführt und verglichen und – das ist vielleicht die längste Phase – gründlich untersucht, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, also im Gespräch, mit Diagrammen, mit zeilenweisem Nachvollziehen. Danach wird erst eigener Code erzeugt, indem das alte Programm modifiziert und als Vorbild genommen wird. – Häufig mache ich das andersherum, erkläre erst die neuen Konzepte, zeige dann den Code, der dann schon auch Vorbild sein soll für das eigenen Programm. Bei PRIMM macht man das anders, und vor allem ist da die lange Phase des Arbeitens mit dem gegebenen Code, ohne schon eigenen erzeugen zu müssen. Das probiere ich mal aus.
  • Ein Projekt wurde vorgestellt, das den gesamten Programmierunterricht der 11. Jahrgangsstufe in spätbeginnender Informatik abdeckt: Algorithmen mit Snap! (Inhaltlich könnte man das auch schon in der 7. probieren, auch wenn es da noch keine Variablen geben soll und man nicht wohl nicht die Zeit dafür hat.) Nach den ersten Einführungen sollen die SuS ganz alleine mit dem Material arbeiten; die Lehrkraft bietet nur Hilfe an. Das Material enthält eine Checkliste mit den zu lernenden Konzepten und drei Strängen, anhand derer die SuS sich diese Konzepte erarbeiten sollen. Welchen Strang oder welche Stränge sie nach einem gemeinsamen Anfang verfolgen, entscheiden die SuS selber; zu jedem Teilabschnitt gibt es Dateien und Anleitungen. Ich bin ein bisschen skeptisch, will’s aber gerne mal versuchen, falls ich eine solche Klasse mal kriege.
Von hier: https://computingeducation.de/algorithmen-mit-snap/

Aber vor allem heißt das auch immer Networking. Ich freue mich jedenfalls, Leute zu treffen, die ich kenne, auch wenn ich nicht oft das Gefühl habe, etwas Interessantes zu sagen zu haben. Aber anstrengend ist es schon.

Am Donnerstagabend traf ich mich noch mit ein paar Leuten aus meiner alten Schule in einem Café zum Plaudern.

Freitag war ich bei einem Freund, um eine Podcastepisode aufzunehmen und Musik zu machen, Ukulele und Klavier. Erfahren, dass er sich in Irland Stepschuhe gekauft hat und damit schon ordentlich Grundschritt kann. Mmmhhh…

Dann musste ich nur noch Fahrrad zum Reparieren bringen, Einkaufen (ein Druckknopfanmachsystem, Lebensmittel), das Fahrrad vom Reparieren holen, bevor ich Feierabend hatte. Das waren viele Menschen diese Woche.

Samstag habe ich aus einer kleinen Gurke und einem halben Rettich (beides aus dem Kartoffelkombinat) mit etwas Käse einen Salat gemacht. Ich esse Rettich nicht ungern, aber Rettich ist immer zu viel. Weil ich zum Rettich kein Brot hatte, habe ich Laugensemmeln gebacken, zumal die Hefe auch weg muss.

Weil gemahlene Haselnüsse auch weg mussten, habe ich eine Handvoll Haselnussplätzchen gebacken, also quasi italienische Mandelkekse, nur eben mit Haselnuss. Weil Kohlrabi da war und Kartoffeln, habe ich Cornish Pasties gemacht, halt mit Kohlrabi statt mit Steckrübe. Ein Ziel meiner Zeit ohne Frau Rau: Reste aufessen, egal ob angebrochene Packungen oder Tiefgefrorenes. Dann muss ich nach Frau Raus Rückkehr nur noch einmal Krautwickel und einmal Kutteln machen, dann ist die Tiefkühle so leer, dass ich wieder mal den Kühlschrank putzen kann.

Selbstbildnis mit Cornish Pasties und eingezogenem Bauch.

Beitrag veröffentlicht am

in

Kommentare: 1

Schlagwörter:

Kommentare

Eine Antwort zu „KW 38 – ILTB 2024, Wandertag, Menschen“

  1. Aginor

    Also für die Kutteln kann man mich nicht begeistern, aber der Rest klingt gut!

    Zum PRIMM muss ich als Softwareentwickler und ehemaliger Programmiertutor sagen: Finde ich gut weil praxisnah.

    Nicht erst seit Stackexchange ist es ein Grundpfeiler der Programmierung, Codeschnipsel von anderen Programmierern anzuschauen, zu analysieren, ihre Funktion zu erkennen, und sie dann an den eigenen Anwendungsfall anzupassen, anstatt von Grund auf Code zu schreiben und damit ggf. das Rad neu zu erfinden. Natürlich hat das aber Nachteile/Gefahren (Security z.B., dann das Hammer->Nagel Problem, Bloat durch unnötige Anteile im importierten, und natürlich verstecken sich gerne auch Fehler in Code den man nicht ganz versteht) aber es ist oft realistischer als von null anzufangen.

    Gruß
    Aginor

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert