(Hier der Anfang.) Man kann in Bayern, aber sicher nicht nur da, im öffentlichen Dienst, abhängig von der Art der Führungsaufgaben, Sabbatjahr beantragen. Dabei arbeitet man drei, oder vier, oder bis zu sieben Jahre für entsprechend weniger Geld, formal in entsprechender Teilzeit, aber mit voller regulärer Arbeitszeit. Dafür bleibt man dann im dritten oder vierten oder siebten Jahre zu Hause, formal weiterhin in Teilzeit.
Genehmigt wird ein Sabbatjahr zur Zeit noch bei Gymnasialkräften, wohl aber nicht mehr bei Grund- und Mittelschulkräften; da gibt es zu wenige, als dass man Teilzeit einfach so genehmigt, und Sabbatjahr ist ja de facto Teilzeit. Das wirkt sich deshalb auch auf die Pension aus. Wer die gesamte Dienstzeit über 50% Teilzeit macht, kriegt am Ende nur halb so viel Pension wie jemand, der die gleiche Anzahl an Jahren 100% Vollzeit gearbeitet hat.
Es gibt allerdings eine Obergrenze für den Pensionsanspruch, wenn man die erreicht hat, spielt es für die Pension keine Rolle mehr, ob man darüber hinaus in Voll- oder Teilzeit arbeitet. Und das heißt für Lehrkräfte, dass man zwei Jahre, vielleicht auch drei Jahre pausieren kann, ohne dass sich das auf die Pension auswirkt – wenn man den Rest der Zeit über in Vollzeit gearbeitet hat, und abhängig von Studiendauer und Militärdienst und solchen Sachen. Beamte und Beamtinnen können sich eine verkürzte Versorgungsauskunft erteilen lassen, dort gibt man viele Daten ein und erhält dann eine Auskunft über die vermutlich zu erwartenden Pensionsansprüche. Dann kann man sich ausrechnen, wie viel Teilzeit oder Sabbatjahr man beantragen will. Eine vollständige Auskunft erhält man auf Antrag ab dem 56. Lebensjahr, da muss man wohl weniger angeben, weil sich die Behörde die Personalakte kommen lässt und das selber eingibt.
Wenn ich noch einmal ein Sabbatjahr beantrage, dann wahrscheinlich für das Jahr vor der Pensionierung. Ich muss bis 67 arbeitet, eventuell ein halbes Jahr länger, je nach genauem Geburtstag.
Rückblick auf mein Sabbatjahr
Ich blicke dem Unterrichtsbeginn nächstes Jahr mit Freude und Erwartung entgegen. Schülerinnen und Schüler werden mir neuen Input und neue Anregungen geben, Kollegen und Kolleginnen möchten am Kaffeetresen im Lehrerzimmer fortgebildet werden, sicher auch politisch; in der Schulleitung hat es Veränderungen gegeben und wird es weitere geben. Die Arbeit als Lehrer macht mir sicher weiterhin Spaß. Ich werde so viel unterrichten wie buchstäblich seit Jahrzehnten nicht mehr – ich habe vor dem Sabbatjahr so viele Jobs mit Anrechnungsstunden abgegeben, dass jetzt kaum mehr welche übrig sind. Dafür drei Deutschklassen und kein Englisch, nu, werde ich auch überstehen.
Wenn ich nicht für Geld arbeiten müsste, könnte ich mir allerdings ein Leben im pensionistengleichen Müßiggang, das ich geführt habe, vorstellen. Zumindest ein halbes Jahr noch, oder ein ganzes, bräuchte ich, um weitere Projekte anzugehen. Denn ich war ja gar nicht müßig: Ein bisschen gereist (Baskenland, Zentralspanien, England), und vor allem viel von meiner To-do-Liste abgearbeitet. Festplatte und Zimmer sind aufgeräumt. Langweilig war mir nie. Neue Projekte sind hinzugekommen – es gibt so viel Schönes auf der Welt, und ich habe das Privileg, mich dem widmen zu können – und bei weitem nicht alle alten Projekte sind abgeschlossen. Aber sie sind jetzt säuberlich nummeriert in Verzeichnissen. Es wird unspektakulär weitergehen: Ich werde nach und nach an den Projekten arbeiten, nicht weniger kochen, mehr lesen, und viel in der Schule erleben.
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