Das war ein Projekt, aus dem dann nicht so viel geworden ist, wie vielleicht möglich gewesen wäre. Angeregt durch den Atlas der Erlebniswelten, der Karten eines imaginären Kontinents enthält, wollte ich mit Schülern einen Literaturatlas basteln.
Dazu hat eine 7. Klasse in Arbeitsgruppen überlegt, was es für Bereiche der Literatur gibt: Krimis, Western, Liebesgeschichten, Science Fiction, Märchen. Und wann zeichneten sie Karten dazu, mit Flüssen, Gebirgen, Seen. Das Schlachtfeld etwa liegt mitten im Land der Kriegsgeschichten, der Knutschfleck im Reich der Liebesgeschichten (das angrenzt an das Land der traurigen Geschichten).
Vorne im Atlas gibt es eine Übersicht über den gesamten Kontinent:
Die einzelnen Seiten im Atlas sahen so aus:
Noch war der Atlas aber leer. Aufgabe der Schüler wäre es nun gewesen, die Bücher, die sie gelesen haben, als Städte in den Atlas einzutragen. Dabei geschieht die eigentliche Denkarbeit: Gehört das Buch zu den Liebes- oder zu den Abenteuergeschichten? Oder doch zu den Detektivgeschichten? Man kann ja auch Straßen in die anderen Gegenden anlegen.
Auf diese Weise hätten die Schüler – vielleicht – Analyse betrieben, ohne es zu merken. Bei einem Regferat über ein Buch kommt oft wenig mehr heraus als eine reine Inhaltsangabe, so sehr wir Deutschlehrer uns auch um mehr bemühen. Wenn man Schüler aber begründen lässt, warum sie ein Buch an einer bestimmte Stelle im Atlas eingetragen haben, und welche Straßen von dort in andere bereiche führen, dann können sie plötzlich viel darüber reden.
Leider habe ich mich um diesen Teil des Projekts dann zu wenig gekümmert. Vielleicht hole ich das noch einmal nach – den Atlas habe ich ja jetzt schon.
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