„Trendwende bei Bewerbern mit bestimmten Fächerverbindungen“ heißt es in der Pressemitteilung des Bayerischen Kultusministeriums.
„Viele“ Lehrkräft werden übernommen.
Mit Mathe und Physik wird man noch genommen, mit Deutsch hat man Pech. Im Herbst haben – sagen die Grünen, die Zahlen habe ich nicht hier, sie dürften aber in dieser Größenordnung liegen – sie jeden bis zu einem Schnitt von 3,5 genommen, diesmal muss man 1,4 oder besser sein.
(Ist ja nicht so, dass man keine Deutschlehrer braucht. Ich unterrichte jetzt schon im zweiten Jahr kein Englisch, sondern nur Informatik und Deutsch. Wenn wir mehr Deutschlehrer hätten, könnte ich vielleicht mal wieder Englisch unterrichten.)
Will heißen, für die nächsten dreißig Jahre sind die Plätze auch von mittelmäßigen Lehrern besetzt; die sehr guten müssen jetzt erst mal wieder eine Zeit lang draußen bleiben. Liebe Eltern, stellt euch doch mal vor, was wir für eine Schule hätten, wenn das einigermaßen ausgeglichen wäre, wenn – sagen wir – nur noch gute und sehr gute Lehrer an den Schulen wären.
Natürlich sagen die Staatsexamen-Noten im Einzelfall nichts über die Lehrer aus; man kann mit 1,3 ein viel schlechterer Lehrer sein als mit 3,5. Aber tendenziell würde ich schon lieber an einer Schule arbeiten, wo alle eine gute Leistung erbracht haben.
Etwas Hohn sehe ich in den Synonymen von Trendwende: „Bekehrung, Besserung, Comeback, Rekonvaleszenz“, zugegeben, neben den neutraleren „Umkehr, Umschlag, Wechsel, Wendung, Wiedereingliederung“. (Wortschatz-Portal Universität Leipzig).
Widersprüchlich finde ich die Aussage:
Bereits zum aktuellen Schulhalbjahr ergibt sich allerdings die Situation, die in der Lehrbedarfsprognose des Ministeriums seit Jahren ablesbar ist: Angebot und Nachfrage sind stark von den Fächern abhängig, die die einzelnen Bewerber unterrichten.
Zum Halbjahr, aber noch nicht am Anfang, obwohl seit Jahren ablesbar. Und wenn das seit Jahren ablesbar ist, wieso steht dann drei Zeilen darunter:
Zum kommenden Schuljahr sollen verschiedene Maßnahmen z. B. im Bereich von Teilzeit und Beurlaubungen die Beschäftigungslage positiv beeinflussen.
Hätte man damit dann nicht schon im laufenden Schuljahr anfangen können?
Schreibe einen Kommentar