Die Rechner-Beamer-Kombination in meinem Klassenzimmer funktioniert endlich wieder! Da habe ich gleich mal einen Haufen Clips gezeigt, angefangen mit diesem:
https://www.youtube.com/watch?v=cIcyingFVxA
(Reklame für Pick-Up Choco-Caramel.)
Stilmittelanalyse: Neben den Neologismus beziehungsweise Wortspiel „Zartcore“, das den Schülern zuerst aufgefallen ist, lebt die Werbung vor allem von den Vergleichen. Dabei wird jeweils dieser Keks verglichen mit Rodeoreiten auf Baby-Einhörnen beziehungsweise Stagediving in der Oper. (Im Text ist auch noch von Klippenspringen mit Schwimmflügeln die Rede, das hat es aber nicht in die endgültige Fassung gebracht.)
Die Basis des Vergleichs: Da werden jeweils zwei Dinge in Beziehung gesetzt, die sich augenscheinlich widersprechen, aber doch verwandt sind: Einhörner/Rodeo (Reiten), Stagediving/Oper (Musikveranstaltung) und Klippenspringen/Schwimmflügel (Schwimmen). Oder eben harte Schokolade und weiches Karamell.
Ich habe mal eine schöne Metapher in einem Idee-Kaffee-Werbespot vorgestellt, der ist bei Youtube inzwischen aber nicht mehr anzuschauen. Also gleich immer alles herunterladen, was man für die Schule brauchen könnte; die Frage, ob man das dann auch zeigen darf, kann man später klären.
Zuvor war es um Goethes Maifest gegangen, und manche Schüler interpretierten das angesprochene Mädchen im Gedicht gleich als personifizierten Frühling selber. Kann man machen, muss man nicht, und macht die Interpretation nicht besser. Manchmal ist eine Mauer einfach eine Mauer und ein Mädchen einfach ein Mädchen. Allerdings kann das Mädchen natürlich zusätzlich für etwas anderes stehen, etwa den Frühling: Dann ist es ein Symbol. So wie hier:
Was da am Schluss hochfliegt, ist einfach eine Taube. Das „ist“ nicht die Seele des Sterbenden oder seine gewonnene Freiheit im Tod oder was auch immer – aber sie kann natürlich gerne symbolisch dafür stehen.
(Blade Runner kannten die jungen Leute natürlich nicht; ich hatte vorher kurz die Handlung zusammengefasst.)
Danach Hefteintrag zu Symbolen („Gegenstände, Orte oder Personen“, „oft gesellschaftlich festgelegt, können aber auch nur für ein Werk oder einen Künstler“) und Sammlung von in unserer Gesellschaft verbreiteten Symbolen, und von Symbolen anderer Kulturen.
Auf die Frage, ob es Symbole gibt, die typisch für einen Autor sind, fielen mir die Bären beim frühen John Irving ein, aber den kennt von den Schülern auch keiner. Deshalb suchten wir dann eher Symbole in Filmen, und das fiel den Schülern sehr leicht. Das hat mich überrascht, ich dachte, die schauen nicht so genau hin. (Kurzer Abstecher zur Filmmusik, aber das ist ein weites Feld.)
Filmische Symbole gibt es viele, etwa das brennende Kaminfeuer für die brennende Leidenschaft (hier als Parodie am Schluss des Ausschnitts) und die Einfahrt des Zugs in den Tunnel bei der Liebesszene (North by Northwest etwa). Ich fange gerade erst an, solche Szenen zu sammeln.
Und zur Metapher „Datenautobahn“ muss man sich natürlich die Eurocats (1996) anschauen – wobei das Surfen auf der Datenautobahn schon ein eher wirres Bild ist. Das ist jetzt 18 Jahre her, und noch immer ist das Internet ein „neues“ Medium.
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