Im Englischunterricht soll gerade brav alles kontextualisiert werden. Das führt zu – bewusst albernen? – Aufgabenstellungen wie im letzten Abitur:
Describe the way a conflict with far-reaching consequences is dealt with in a literary work by an English-speaking author.
Write a review for an English edition of your school magazine.
Damit es ja einen Kontext für die Aufgabe gibt, muss man für die englische Ausgabe der Schülerzeitung schreiben. Das ist immer der Standardkontext; ich musste mal in einem Arbeitskreis ähnliche Aufgaben stellen, und schon da lief auch alles immer auf Schülerzeitungen heraus.
Alternativ könnte man doch Vokabeln so abfragen:
Du bist mit deinen Eltern zu Besuch bei deiner Tante in England. Deine Mutter schreibt einen Einkaufszettel auf Deutsch. Hilf deiner nicht deutsch sprechenden Tante, mit diesem Einkaufszettel zurecht zu kommen. Auf dem Zettel stehen:
- „Buntstifte“
- „Wachsmalkreide“
- „die Adresse des englischen Oberhauses“
- „die Adresse des englischen Unterhauses“
- „ein Kuchen mit der Aufschrift ‚Alles Gute zur konstitutionellen Monarchie’“
Man kann auch eine Liste von Suchaufträgen daraus machen im Web, bei denen man der Tante helfen soll, und schon hat man wieder einen Kontext! Oder, um noch ein letztes Mal zum Spiel „Keep Talking and Nobody Explodes“ zu kommen, man findet einen Bombenkoffer, den man entschärfen muss, und eine Anleitung dazu, und in der Anleitung steht, dass man bestimmte Wörter buchstabieren muss und so weiter. Da hat sich auch keine Schülerin über fehlenden Kontext beklagt. „Ein verrückter Milliardär bietet dir eine Million, wenn du ihm sagen kannst…“ Yay, noch ein Kontext! Da muss man sich doch nicht immer mit der Schülerzeitung begnügen.
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