Am Montag war in Berlin die Verleihung der Goldenen Blogger 2017. Das ist ein Preis, der vor vielen Jahren wohl eigentlich als Parodie angefangen hat und jetzt aber schon etwas Ernstereres ist, jedenfalls freuen sich die Nominierten und Preisträger sehr. Es gibt verschiedene Kategorien, zwei waren mir dieses Jahr besonders wichtig, und in beiden haben meine Favoriten gewonnen: Frau Kaltmamsell vom Blog Vorspeisenplatte als Tagebuch-Blogger des Jahres – ein Urgestein, dieses Blog, das ich schon seit den Anfängen mit großem Interesse verfolge. Und Blogger des Jahres wurde – wie die große Anzahl an Bewunderern erwartet und gehofft hatte – Mademoiselle Readon a.k.a. Marie Sophie von Read on, my Dear. Read On. Frau Rau hat sie schon zweimal getroffen; sie ist wirklich so unwahrscheinlich und großartig wie man meint, eher noch mehr, und sie schreibt so schön und so traurig und so klug und so merkwürdig.
Mitstimmen konnte ich nicht, weil ich am Montag bei einem Klassenstammtisch war. Da treffen sich Eltern und der Klassleiter einer Klasse, und sehr gelegentlich auch andere Lehrer auf eine Pizza oder so – oft nur einmal im Jahr, aber ich habe auch schon erlebt, dass es das zwei- oder dreimal gab. Kein Ort, um Probleme zu diskutieren, aber sich mal so ein bisschen abtasten, das ist drin.
Unterricht macht gerade Spaß. Im Englischunterricht der Q11 wiederverwerte ich das Rundschreiben zum Bürgerentscheid, das ich schon für die Erörterung herangezogen habe. Diesmal geht es um die Mediation: Die Argumente der einen beziehungsweise der anderen Seite zusammenfassen, damit eine neu in München lebende EU-Bürgerin, sagen wir: aus Portugal (wir haben eine brasilianische Gastschülerin in der Klasse), beim Bürgerentscheid informiert mitbestimmen kann. Eine echte Kommunikationssituation, und manchen Schülern fällt das schwer.
Die Mediation ist schon okay, aber ich vermisse auch die Übersetzung vom Englischen ins Deutsche. Die gibt es nicht mehr, weil man dazu gut Deutsch können und nicht nur Englisch verstehen muss, und weil sie zu schwer war, behaupte ich mal – aber erstens ist das Übersetzen eine interessante und lehrreiche Erfahrung, und zweitens erfordert sie ein sehr genaues Hinschauen. Dieses genaue Hinschauen gibt es jetzt wohl nur noch im Fach Latein.
Im Informatikunterricht in der 9. Klasse geht es um Datenbanken und SQL. Das ist eine sehr kleine Lerngruppe, also keine ganze Klasse, und wir entwickeln eine Datenbank für ein Rollenspiel. Bis jetzt gibt es die Tabellen „Monster“ und „Waffen“. Diesmal ohne Libre Office Base, und auch ohne SQLite (das schön mit Python zusammenarbeitet, auch mit dieser Gruppe ausprobiert). Stattdessen arbeiten wir gleich mit einer Onlien-Datenbank und damit Mehrbenutzerbetrieb, und mit phpMyAdmin zum Verwalten der Daten. Geht gut, mache ich nie wieder anders. (Ein lokale MySQL-Server wäre schön, wird aber nicht kommen.)
Textverarbeitung mit 6 (ganz stolz waren sie, ein Gedicht bunt formatieren zu können), morgen Fortbildung, Praktikanten in der Q12, Moodle-Mebis in Q11 und Deutsch 10.
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