Beim Vorbereiten von Unterricht muss man, das lernt man im Studium, auch die anthropologisch-psychologischen Voraussetzungen berücksichtigen. Damit meint man meist die Zusammensetzung, die Stimmung, das Vorwissen bei den Schülern und Schülerinnen – aber das alles gibt es bei mir als Lehrer auch. Gerade in der Abiturzeit gehört zu den menschlichen Voraussetzungen bei der Unterrichtsgestaltung: dass ich keine Zeit dafür habe.
Der Unterricht bis zum Schuljahresende ist schon verplant, ab jetzt fällt ohnehin ständig irgendetwas aus. In meiner 6. Klasse mache ich noch ein wenig Rest (Kommunikationsmodell, Etymologie) und dann die Lektüre – Erebos übrigens. Beim Kommunikationsmodell kamen wir schnell zu Beleidigungen und dann zum Strafrecht – die Schüler und Schülerinnen wollten unbedingt wissen, was alles passieren kann, wenn was passiert. Also spontan Strafmündigkeit erklärt und Zivilrecht, und Bußgeldkatalog für Beleidigungen im Straßenverkehr recherchiert.
Auch in der 10. Klasse ist Lektürezeit, und zwar tatsächlich Naomi Alderman, Die Gabe. Bin schon sehr gespannt. Weil ich keine Zeit für irgendwas habe, sollen die Schüler und Schülerinnen allein ein Lektüre-Begleitheft dazu erstellen. Viel Computerraum, wenig Vorbereitung, weil, geht halt nicht anders.
Die 9. Klasse darf mit InstaHub spielen.
Und in der 11. Klasse Englisch… in der 11. Klasse habe ich Urlaubsdias gezeigt. Eigentlich machen wir ja gerade noch die Reste von Indien, aber ein Vergleich ist immer gut, also schob ich kurz eine andere Quasi-Kolonie mit ähnlichem Unabhängigkeitsstreben (aber anderen Methoden) ein: Irland halt. Black pudding erklärt und white pudding, Bilder vom Urlaub gezeigt, und eine kurze Timeline irischer Geschichte angeschrieben.
Ganz wichtig als letztes Urlaubsbild: Was es in irischen Supermärkten für Grußkartenabteilungen gibt. Ich hoffe, ich war deutlich genug:
Aber eigentlich ging es darum, ein paar Lieder auf Youtube vorzuspielen und zu fragen, wo die geschichtlich einzuordnen sind. Texte hatten die SuS natürlich; alte Faustregel: nie von SuS verlangen, bei unbekannten Liedern den Text einfach so durch Zuhören zu verstehen.
https://www.youtube.com/watch?v=WxLTuzx82XM
https://www.youtube.com/watch?v=3Ln9QnLaWrY
Und hier einer meiner Favoriten, mit gleich noch etwas spanische Geschichte dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=j6RMeJqlAFk
(Diese Lieder sind natürlich keine Geschichtsschreibung; die verklären und vereinfachen – aber halten auch fest. Irgendwann biete ich vielleicht mal ein W-Seminar an, „Songs about historical events“, bräuchte dazu aber sicher Unterstützung aus der Geschichte.)
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