Deutsche Fernsehspiele (Chesterton)

(2 Kommentare.)

G. K. Chesterton, Magie

Vor ein paar Jahren schrieb ich mal, aber nicht hier:

Was ich gerne mal wieder sehen würde: „Magie“, dt. Fernsehspiel von 1965, s/w, zuletzt wiederholt (und da habe ich’s gesehen) Mittwoch, 21. November 1984 im ARD-Nachmittagsprogramm – nach einem Stück von G. K. Chesterton, wie ich inzwischen weiß.

Schon komisch, dass ich weiß, was ich am 21.11.1984 gesehen habe. Im Jahr 2020 habe ich die Grundlage entdeckt und gelesen, es ist ein kurzer Dreiakter aus dem Jahr 1913. Chesterton ist mir in den Jahren dazwischen vertraut geworden, aber ich hatte ihn nie mit diesem Fernsehspiel in Verbindung gebracht.

Alles, was ich über das Fernsehspiel gefunden habe, steht hier: http://www.fernsehspiele.info/fernsehspiele/19650204ard-magie.htm Ich bin, wie früher in so viele Filme, hineingestolpert, ohne zu wissen, was das eigentlich war, und fasziniert hängen geblieben. Hier die Besetzung:

Der HerzogPeter Schütte
Doktor GrimthorpeGerhard Just
Pfarrer Cyril SmithHellmut Lange
Morris CarleonHarald Dietl
Hastings, Sekretär des HerzogsRobert Remmler
Der FremdeHelmuth Lohner
Patricia CarleonMiriam Spoerri

Es fällt mir ein wenig schwer, die Handlung und die Stimmung wiederzugeben. In der Fernsehinszenierung wirkte es sehr kammerspielhaft, ein wenig mehr noch als auf der Bühne; es spielt alles in einem zeitlosen edwardianischen, alles in einem Raum, eine Handvoll Leute unterhalten sich. Im Hintergrund steht eine bevorstehende Feier, zu der der Herzog einen Zauberer als Unterhaltungsprogramm eingeladen hat; Ein Arzt, ein Theologe, ein amerikanischer Geschäftsmann, eine junge Frau und ihr Bruder diskutieren; ein Fremder stößt zu ihnen, der sich als der Zauberer entpuppt. Es geht um das Wesen der Wahrheit, um Wahnsinn, um Realismus und Zauberei und Magie und Wunder. Dem Zauberer wird vorgeworfen, dass seine Magie nur Hokuspokus sei; er gibt das gerne zu, und vollführt dann einen Trick, den die anderen sich nicht erklären können. Doch echte Magie? Das treibt eine der Figuren fast in den Wahnsinn. Am Ende weiß man nicht genau, was wirklich passiert ist und was nicht.

Ich fand es jedenfalls toll und habe es Jahrzehnte in Erinnerung behalten. Natürlich nirgendwo nachzuschauen.

Und niemand erzählt mir, dass es 2021 eine TV-Verfilmung davon gab, also so eine Streaming-Sache! Youtube-Trailer hier:

https://www.youtube.com/watch?v=lkK3Gay15zk

Kein Vergleich, natürlich.

(Den Namen weiß ich nicht mehr)

Neulich fragte ich bei Mastodon:

Ich suche ein deutsches TV-Fernsehspiel, vielleicht auf Grundlage eines Schauspiels, um 1980 herum gesehen? Mittelböser Firmenchef wird – von jemanden, den er kurz zuvor entlassen hat? – in einen Autounfall oder ähnliches Geschehen verwickelt und auf eine nachgebaute Polizeistation gebracht, wo man ihn, das ist der Hauptteil der Handlung, im Glauben lässt, eben tatsächlich eingesperrt zu sein – zu Läuterung, Rache, Einbruch? (Fast wie Malvolio bei Shakespeare.) Erinnert sich noch jemand daran?

Möglicherweise habe ich das zweimal gesehen, vielleicht auch so 1980 und 1984? Inzwischen glaube ich mich zu erinnern, dass das gefangen Gehaltene ein Fabrikbesitzer war, der seine ganze Belegschaft entlassen hat; der Schauplatz des Geschehens war eine leere Halle just jenes Fabrikbesitzers. Vielleicht ging es auch um TV-Produktionen, weil das falsche Gefängnis wie ein Set in der großen Halle aufgebaut war, große weiße Platten als Wände und nichts dahinter.

Es gab, glaube ich, ein oder zwei Positionswechsel, wer jetzt wen in der Hand hat, die falschen Polizisten oder das Opfer. Ich assoziiere mit dem Film godgames und big con – das letztere ein groß angelegter Schwindel, insbesondere als big store, bekannt geworden vor einem halben Jahrhundert durch – SPOILER SPOILER SPOILER – diesen einen Film mit Robert Redford und Paul Newman, keine Namensnennung, wegen Spoiler. (Siehe auch Wikipedia, List of scams, ) – Dieses erinnerte Fernsehspiel, auch kammerspielhaft, aber eher spannend und unterhaltsam als tief, war lange nicht so gut wie Magie, dürfte aber deutlich bekannter sein. Wenn also vielleicht noch jemand weiß, was das war? Martin Held und Herbert Herrmann? Gustl Bayrhammer und Thomas Fritsch? Ich würde nur gerne den Namen haben, damit ich das gedanklich abschließen kann.


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2 Antworten zu „Deutsche Fernsehspiele (Chesterton)“

  1. Klaus

    die Antwort ist bestimmt schon gegeben, aber da ich nicht auf mastodon gespinkst habe, ließ ich perplexity suchen und das wurde gefunden:

    Basierend auf Ihrer Beschreibung scheint es sich um das deutsche Fernsehspiel „Das Verhör“ aus dem Jahr 1977 zu handeln. Hier sind die wichtigsten Details:
    Handlung
    Ein Firmenchef wird in einen vorgetäuschten Autounfall verwickelt.
    Er wird auf eine nachgebaute Polizeistation gebracht.
    Dort wird er verhört und glaubt, tatsächlich eingesperrt zu sein.
    Hintergründe
    Das Stück wurde von Dieter Waldmann geschrieben.
    Es wurde am 13. November 1977 im ZDF ausgestrahlt.
    Die Hauptrolle des Firmenchefs spielte Hanns Zischler.
    Thematik
    Das Stück behandelt Themen wie Macht, Manipulation und möglicherweise auch Rache oder Läuterung, wie Sie es in Ihrer Erinnerung beschrieben haben. Die Ähnlichkeit zur Situation von Malvolio in Shakespeares „Was ihr wollt“ ist eine interessante Beobachtung.
    Obwohl einige Details Ihrer Erinnerung leicht abweichen (das Stück ist etwas älter als die 1980er Jahre), scheinen die Kernelemente der Handlung sehr gut zu dem von Ihnen beschriebenen Fernsehspiel zu passen

  2. Vielen Dank! Nein, ich habe noch keine Antwort, und jetzt denke ich hoffentlich daran, dass ich das hier aktualisiere, sobald ich eine habe.

    Was perplexity ausgespuckt hat, klingt vielversprechend. Es gibt ein Fernsehspiel aus diesem Jahr mit diesem Titel, aber das ist ein anderes; es gibt den Hauptdarsteller und den Autor, aber bei keinem davon finde ich Spuren vom Stück oder Fernsehspiel. Hier hat die KI also wohl eine Antwort im gewünschten Format geliefert, sich die Daten aber einfach so zusammengesucht. Es kann natürlich so sein, dass das gesuchte Stück so vergessen ist, dass es nirgendwo auftaucht, aber das glaube ich nicht. Eher handelt es sich bei mir selber um eine falsche Erinnerung, das kann sein.

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