Wie neulich angekündigt, und wie Frau Nachtgedanken auch war ich gestern in der Oper, Die Fledermaus anschauen.
Meine Eltern hatten uns zu Weihnachten Karten gekauft. Da hatten wir aber schon selber welche für die gleiche Vorstellung, also haben wir meine Eltern mit deren Karten eingeladen. (Jetzt fühlen sie allerdings, dass sie noch ein Geschenk schuldig sind. Ist schon ein Kreuz mit den Erwachsenen.)
Schön war’s. Ich hatte aufgrund widriger Umstände (=Blödheit) die Hälfte der Karten zu Hause vergessen, wie wir beim Eintreten merkten. Das sind die Leute dort allerdings schon gewöhnt: An der Kasse kann man sich Ersatzkarten ausdrucken lassen, zumindest wenn man noch weiß, unter welchem Namen und wie man die Karten bestellt hat. Das seien jeden Abend eine ganze Menge Leute.
Meine Eltern, erfahrenere Besucher von Schauspielhäusern, bestellten vor der Aufführung gleich Getränke für die Pause. Dann muss man nicht anstehen. Zur Aufführung selber kann ich nicht viel sagen; es war die erste Fledermaus, die ich auf der Bühne sah. Die Musik ist gut, die Handlung auch, Details dazu beim letzten Eintrag. Die Sänger waren nicht so leicht zu verstehen wie bei meinen Plattenaufnahmen. Wir saßen über dem Orchestergraben und konnten gut hinunterschauen; die männlichen Musiker im Frack, für die weiblichen reichte zum Teil schwarze Hose und Hemd. Erstaunlich, wie doch so wenige Leute zusammen so schöne Musik machen können. Als Nichtmusiker ist das für mich immer wieder faszinierend und nicht ganz verständlich, wie das funktioniert.
Nach der Pause spielte die Biermösel Blosn ein paar Nummern auf dem Ball Orlofsky. Das Orchester machte bei den Gstanzln mit. Und von oben wirbelten Luftschlangel ín Industriestärke durch den Raum. Angestrahlt von den Scheinwerfern sah das fast aus wie lautloses Feuerwerk.
Die Gefängsnisszenen mit Frosch waren mir allerdings zu lang. Da gibt’s dann auch keine Musik dazu, sondern Klamauk und Improvisation. Da war ich aber schon etwas müde.
Insgesamt sehr schön. Bei der Tanzeinlage habe ich mir versucht vorzustellen, wie das vor siebzig oder achtzig Jahren war, als man noch ins Theater ging, um Revuen anzuschauen. Konnte ich nicht. Gab’s das am Ende nur im Film?
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