Der Wagen stand vor der Türe, alle saßen darin […]; und die sonderbare Gesellschaft, eine alte Hexe, ein Toter, der sich lebendig stellen musste, eine Schöne aus Tonerde und ein junger Mann, aus einer Wurzel geschnitten, saßen in feierlicher Eintracht, hegten große Gedanken vom Glück des Lebens, das sie eben zu begründen fuhren, von Schätzen, Heldentaten und Biergeldern, auf die der Bärnhäuter bei dieser Festlichkeit ungemein rechnete.
„Die romantische Schule“ von Heine hat mich darauf gebracht: Achim von Arnim, „Isabella von Ägypten, Kaiser Karl des Fünften erste Jugendliebe.“ Es macht Spaß, mal abseits der üblichen Unterrichtsnovellen zu lesen.
Die Geschichte ist aber auch wirklich zu abstrus. Die Zigeunerprinzessin Isabella besetzt ein Haus, indem sie sich als Geist ausgibt und den späteren Karl V (Karl I von Spanien) vertreibt, sich aber in ihn verliebt. Daraus wird aber erst mal nichts, also gräbt sie sich eine Alraunwurzel aus (unter ihrem toten Vater am Galgen), zieht ihn wie ihr Kind groß, was rasend schnell geht, worauf sich der Alraun in sie verliebt. Ein echtes schatzsuchendes Gespenst wird in Dienst genommen und kriegt einen neuen Leib. Dann kommt es doch noch zu einer Liebesnacht mit Karl, von Bella wird ein Golem-Doppelgänger erzeugt, und es kommt zu einigem Hin und Her zwischen Bella, dem Golem, Karl und dem Alraunmännlein (namens Cornelius Nepos, er möchte gern Feldmarschall werden). Die letzten zwanzig, dreißig Seiten ziehen sich dann aber. Insgesamt: recht märchenhaft grotesk, die Geschichte, mit einigen Schwank-Elementen.
Schreibe einen Kommentar