Das Web 2.0 hat das bayrische Abitur erreicht, auch wenn der Goethe vorne dran etwas konstruiert ist:
„Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein!“
(Johann Wolfgang von Goethe, Faust I, Osterspaziergang)Privatheit und Öffentlichkeit galten lange Zeit als klar voneinander zu unterscheidende Bereiche. Zeigen Sie, ausgehend von einer präzisen Begriffsklärung und unter Berücksichtigung eigener Erfahrungen, inwiefern sich das Verhältnis von Privatheit und Öffentlichkeit in einer von den neuen Medien geprägten Gesellschaft ändert und diskutieren Sie, welche Folgen sich daraus ergeben!
Wer sich damit schon mal befasst hat, für den müsste das ein tolles Thema sein. Für mich wäre es das, anders als manche der anderen Aufgaben.
Alle Aufgaben:
- Gedichtvergleich zweier moderner Gedichte von Durs Grünbein, dazu: Darstellung von „Macht in einem literarischen Werk einer anderen Epoche“. Woyzeck, Ödipus, Dreigroschenoper, auch Faust, da findet sich immer etwas.
- Dramatischer Text aus dem Expressionismus, dazu: „Zusammenbruch einer bestehenden Ordnung in einem anderen dramatischen Werk“. Ödipus? Woyzeck? Vielleicht mal Räuber in der 11. Klasse?
- Epischer Text aus dem 18. Jahrhundert. Aus Anton Reiser. Lang. Dazu Vergleichstext. Dazu „[Möglichkeiten der Leserlenkung] anhand zweier Erzähltexte aus verschiedenen Epochen“. Umfangreich.
- Literarische Erörterung der Frage, warum die deutsche Literatur so langweilig ist. (Umformulierung des Themas von mir. Aufgehängt an Erich Kästner: „Die deutsche Literatur ist einäugig. Das lachende Auge fehlt.“)
- Erörterung zu privat/öffentlich, siehe oben.
- Sachtextanalyse dieses Artikels von Bodo Kirchhoff (leicht gekürzt) und eine Erörterung zu den Rahmenbedingungen der Literaturproduktion. Letztlich geht es um die Frage, wie und warum Schriftsteller von ihrem Beruf leben können sollen. Geht mir auch privat im Kopf herum, habe noch keine abgeschlossene Meinung dazu.
Insgesamt: Leider gar kein 19. Jahrhundert. Lauter sehr unvertraute Texte. Mehr schreibe ich erst einmal nicht, ich bin Zweitkorrektor des aktuellen Leistungskurses, da will ich keine Hoffnungen wecken oder Ängste fördern.
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