„Marmite“ ist ein Hefe- und Pflanzenextrakt und geradezu ein englisches Grundnahrungmittel. Es ist reich an Vitaminen und solchen Sachen (4g entsprechen 60% des Tagesbedarfs an Vitamin B12) und ein Musterbeispiel für den englischen Begriff „acquired taste“, „erworbener Geschmack“. Marmite ist nichts, was einem beim ersten Mal schmeckt.
Tatsächlich kann man es beim ersten mal gar nicht schmecken, sondern allenfalls riechen. Erst nach zwei oder drei Riechversuchen wagt man sich an das Kosten, und dann wartet man wieder ein bisschen, und irgendwann, nach einem halben Jahr etwa, denkt man sich so: „Ach, so eine Scheibe Toast mit Marmite wäre gar nicht übel.“
Mich hatte damals in England ein englischer Mitstudent behutsam an Marmite herangeführt. Man bedient es so:

Eine Scheibe Toast wird dünn gebuttert oder mit Margarine bestrichen. Darauf kommt dann mindestens so dünn etwas Marmite. Vier Gramm pro Scheibe, rät die Packung. Ich habe mit einer Messerspitze angefangen und bin gerade bei einer großen Messerspitze. Der Gewöhnungseffekt.

Ich finde Marmite inzwischen ziemlich lecker. Es schmeckt und riecht aber ungewohnt, und sieht auch nicht wirklich lecker aus. In England ist das aber ein übliches Frühstück, vor allem für Schulkinder, und gilt als enorm gesund. Viele Exil-Engländer schwören darauf und haben ein Gläschen im Gepäck. Bei uns kann man es in den Lebensmittelabteilungen großer Kaufhäuser finden.

(Mehr sicher bei der englischen Wikipedia.)
Schreibe einen Kommentar