Ein äußerst liebenswürdiges schmales Bändchen. Die Prämisse: Die Queen entdeckt zufällig und eher spät in ihrem Leben, dann aber um so heftiger, das Lesen. Der Hofstaat sieht das gar nicht gern: Sie wird unpünktlich, dafür aber weniger ungeduldig bei Zugfahrten; sie lernt, mit einer Hand aus der Kutsche zu winken, während sie heimlich in ihrem Buch liest (das ihr der Sekretär immer zu verstecken versucht). Bei Gesprächen mit Diplomaten und öffentlichen Auftritten stellt sie unerwartete Fragen („Was lesen Sie gerade?“), und weil sie sich nicht um ihn kümmert, bricht der Premierminister seinen Aufenthalt in Balmoral mit irgendeiner fadenscheinigen Ausrede („‚trouble in the Middle East’“) ab. Es gibt unerwartete und doch konsequente Wendungen. Das Buch ist eine Utopie, ein Lobgesang aufs Lesen.
Bücher: immer noch unschlagbar.
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