Am Donnerstag war Elternsprechabend, von 17 bis 19, notfalls auch 20 Uhr. Das sieht bei uns so aus:
Die eineinhalb Stunden von 17.00 bis 18.30 Uhr sind in zwölf Termine eingeteilt, zwei pro Viertelstunde. Zu diesen Terminen können sich Eltern in der Woche vor dem Abend eintragen lassen. Dazu führt jeder Lehrer eine Terminliste mit sich und Schüler können zu ihm kommen und sich beziehungsweise ihre Eltern dort eintragen. So können die Eltern planen, wann sie bei wem sind, und vermeiden lange Wartezeiten.
Diese Liste hängt am Elternabend dann vor der Tür des Lehrers. (Ich bin immer in einem der beiden Computerräume, weil der quasi mein Fachraum ist. Allerdings einer, der allen anderen Lehrern geöffnet ist, anders als die Physik‑, Bio‑, Chemieräume.)
Die Zeit von 18.30 bis 19.00 kann man nicht vorher buchen, aber man kann sich im Laufe des Elternabends dort eintragen. Wenn schon alles voll ist, aber eigentlich nur dann, können sich Eltern auch noch zu Ausweichterminen bis 20.00 Uhr eintragen, wieder jeweils in dem Raster von zwei pro Viertelstunde.
Bei mir sieht das in den letzten Jahren so aus, dass meine Terminliste voll ist, dass ich aber um sieben Uhr schon fertig bin. Die Gespräche gehen bei mir immer sehr schnell, ich hoffe, nicht zu schnell. So habe ich etwas Luft, es können trotz voller Tanzkarte auch andere Eltern zwischendurch vorbeischauen, manche Gespräche habe ich auch draußen vor der Tür geführt. (“Grüß Gott, Herr Rau, muss ich zu Ihnen kommen?” “Grüß Gott, nein, alles in Ordnung, kommt ordentlich mit, benimmt sich ordentlich, keine Probleme, soweit ich weiß.”)
Ich mag Elternabende eigentlich. Man lernt Eltern kennen, kriegt Rückmeldungen über Fehler, die man gemacht hat, kriegt auch Lob, erfährt manche Sache, und ich glaube, das fördert auch das gegenseitige Vertrauen. Wirklich wichtige Dinge kann man nicht ausführlich besprechen, dafür ist keine Zeit und dafür ist der Elternabend nicht gedacht, das gehört in die Sprechstunde.
Nicht gut an Elternabenden ist, dass sie immer zu Terminen liegen, an denen man gerade keine Zeit hat. Abitur, Probeunterricht, Fachsitzungen. Leider ist immer irgendetwas los, so dass einem der Termin nie gelegen kommen kann.
Am schönsten ist es aber, nach dem Elternsprechabend mit den Kollegen noch in die Wirtschaft zu gehen und ein Bier oder Mineralwasser zu trinken und Klatsch Informationen auszutauschen.