Am 20. März ist World Storytelling Day. Das scheint mir kein sehr verbreiteter Tag zu sein, aber die Idee gefällt mir. Vielleicht mache ich eine Erzählstunde mit meinen Schülern, ist leider ein Freitag, da habe ich keine geeignete Klasse. Ich kündige den Tag mal rechtzeitig an, falls jemand etwas dazu machen möchte.
Zum Beispiel so etwas. Im Deutsch-LK habe ich heute im Rahmen einer Märchen-Sequenz das Kamishibai ausprobiert. Und zwar „Die drei Spinnerinnen“ aus den Kinder- und Hausmärchen von Grimm. Zu Hause habe ich es dann aufgenommen, etwas hastig, mit schwachem Ton, aber man sieht doch, wie man das einsetzen kann. Die Vorführung vor dem Publikum war natürlich besser. (Eine Schülerin lässt mich ihres nächste Woche vielleicht aufnehmen. Vielleicht.)
Das war jetzt mal ein erster Versuch. Die Bilder zu erstellen hat etwa drei Stunden gedauert. Ich habe mit meinem Grafiktablett) direkt ins Bildbearbeitungsprogramm gezeichnet, einfach in schwarzweiß. Das nächste Mal nehme ich allerdings das Tusche-Feder-Werkzeug von Gimp und nicht den Pinsel. Wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, dann hätte ich alle Bilder ausgedruckt, auf DIN A 3 hochkopiert und mit Wasserfarben ausgemalt. Wasserfarben sind schön. So habe ich das ganze einfach am Rechner ausgemalt.
Aber dann fehlt nicht mehr viel und ich kann das ganze gleich auf Powerpoint machen statt mit dem Kamishibai. Das Physische gehört für mich schon dazu.
- Text des Märchens bei Gutenberg
- Informationen bei Wikipedia
- Vorgelesen bei Librivox
- Bilder schwarzweiß als PDF (CC BY-SA) (3,47 MB)
Ich habe nach Kamishibai-Bilderreihen im Web gesucht und kein freies Material gefunden, also mache ich hier mal den Anfang. Wer möchte, darf gerne meine Kamishibai-Bilder herunterladen und selber damit herumspielen. Ich habe bisher nur die Schwarzweißbilder hochgeladen, damit man noch ein bisschen selber malen muss. Wenn’s dringend ist, stelle ich auch die Farbbilder zur Verfügung.
Weitere Einsatzmöglichkeiten: In Anlehnung an Powerpoint- jetzt auch Kamishibai-Karaoke. Man nimmt dabei das erste Bild und beginnt eine Geschichte dazu, dann kommen nach und nach die nächsten Bilder zum Vorschein und man muss die Geschichte weiterspinnen. Wir haben das im Lehrerzimmer ausprobiert, das ging ganz gut. Die Frau mit der Krone, das war unsere Ministerialbeauftragte. Das Schloss, das war das Kultusministerium.
Warum ausgerechnet dieses Märchen? Es sollte kurz sein, keines von den ganz bekannten und doch mit typischen Merkmalen: Unbestimmtheit in Zeit und Raum, Dreizahl, Prüfung der Heldenfigur, magische Helfer. Interessant ist, dass die Helding am Anfang als faul beschrieben wird; bei Frau Holle sind die faule und die fleißige Tochter zwei verschiedene Personen, hier scheinen sie verschmolzen zu sein.
(Link: Alter Eintrag zum Kamishibai. Dort auch mehr dazu.)
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