Vor ein paar Tagen habe ich eine E-Mail erhalten, in der mich eine Innenarchitektin um Rat aus der Praxis bittet. Es geht darum, dass sie gerade – oder bald – bei der Gestaltung eines Gymnasiums beteiligt sein wird. In Indien habe sie Folgendes beeindruckt:
dort haben viele (grund-)schulen einfache, meist mathematische oder geographische themen mit der innen-/ architektur erklärt. z.b. stand auf jeder treppenstufe eine zahl (oft zus. in hindi und
englischer schrift) – nebenan eine funktion mit der steigung der treppe.
[…] nun ist meine bitte / frage, ob dir nicht ein paar sachen zu diesem thema (‚lernen mit architektur‘) einfallen…
Statt zu antworten – viel wäre mir spontan eh nicht eingefallen – habe ich angeboten, die Frage in mein Blog zu stellen. Vielleicht findet sich ja jemand, der weitere Ideen hat. Ich vermittle auch gern einen E-Mail-Kontakt. Hier im Blog sieht das dann ganz vielleicht auch die Konkurrenz, die das ja auch brauchen kann.
Meine Anmerkungen, zum Teil hier schon mal im Blog erwähnt:
- Namen für die Klassenzimmer und Flure. So wie Straßennamen beim Christkindlesmarkt. Ein Name für den Physiktrakt, einer für Chemie.
- Na gut: dann wenigstens Namen für die Räume. Wissenschaftler, Künstler, Schriftsteller.
- Oder zumindest Zeichungen auf den Türen: ein Periodensystem der Elemente, Atommodelle, Dichterköpfe, eine Druckerpresse, Stammbäume. Silhouetten berühmter Bauwerke.
- Schränke in jedem Zimmer.
- Höhenverstellbare Lesepulte. Wichtiger als jede Deko.
- Zeitstrahl in der Treppe – Erdzeitalter oder Geschichte.
- Etwas bieder: die Position und Größe der Planeten des Sonnensystems, verkleinert, aber im richtigen Verhältnis. Uranus irgendwo bei den Sporthallen weit draußen.
- Poster an den Wänden. Da habe ich als Schüler viel gelernt, auch wenn das uralte Poster waren, die nie aktiv eingesetzt wurden. Aber sie waren da. Zumindest: die Möglichkeit, Poster aufzuhängen. Mit Nägeln. Magnete halten nur für leichte Poster – man muss kleben und reißzwecken dürfen.
- Wenn nicht Teppichboden: turnhallenartige Fußbodenbeklebung, ein paar Kegelschnitte vielleicht.
- In München unweit des Jakobsplatzes gibt es in einer Gasse, in den Boden eingelassen, fünf kleine Metallplatten, und wenn man auf eine Tritt, ertönt ein Klang. Die fünf Platten entsprechen vermutlich einer pentatonischen Tonleiter. Irgendwo auf dem Pausenhof wäre das auch schön.
- Eine Parabelrutsche wie an der TU München kann es leider nicht überall geben. Wäre eh verboten. Aber schön.
- Ein riesiger Abakus als Klettergerüst? Ginge vermutlich kaputt.
- Schaukästen.
- Innenarchitektonisch soll es sein – sonst würde ich sagen: Aula, mit Bühne; draußen ein Theatron, ordentliche Bibliothek, Schließfächer für Schüler. Schöne Ecken und Nischen zum Schüleraufenthalt sind gut, aber wenn die Lehrer immer Aufsicht führen müssen (und das ist an den meisten Schulen so), muss alles gut einsehbar sein.
- Jetzt fällt mir nichts mehr ein. Hat jemand weitere Ideen?
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