Exkursionen in der Großstadt, und andere Erfahrungen der letzten Woche

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In einer Stadt wie München gibt es viele Gelegenheiten für Kurzausflüge mit Oberstufenkursen (ihne Erlaubnis veröffentlicht, ich hole das aber nach, sobald ich dazu komme!):

  • „Beobachtung einer Demonstration und ihrer Handlungsvorgänge“
  • „Experimentelle Bestimmung der Zentripetalkraft mit phyphox auf dem Tablet (Wiesn)“

Selber war ich diese Woche mit Schülern und Schülerinnen der 9. Jahrgangsstufe in der Münchner Synagoge. Bei dem Kunstwerk mit den Namen der getöten Mitglieder der Gemeinde, das im Gang zur Synagoge angebracht ist, habe ich drei Personen mit dem Namen „Rau“ entdeckt (keine Verwandtschaft).

Am Freitagvormittag kam es zu einem kurzen Oktoberfestbesuch. Da hatte ich Zeit, da waren noch nicht zu viele Menschen unterwegs Erkenntnisse:

  • Churros heißen hier auch „Münchner Süß Stabal“ („CHURROS-Art“). Lángos gibt es auch als Wiesnfladen.
  • Eine Geisterbahn-Variannte heißt „Dschungel-Camp“ und zeigt gemalte TV-Promi. Ein mäßig futuristisches (sind sie das nicht alle?) Fahrgeschäft heißt „Jules Verne Tower. In 80 Meter um die Welt“, gleich für mal in der Schule festhalten. Vermutlich gibt es schon Doktorarbeiten zum Wandel der Fahrgeschäft-Thematisierung im Lauf der Jahrzehnte? Was als Monster in der Geisterbahn empfunden wird und so weiter.
  • Am wichtigsten: Den Stand mit dem Türkischen Honig gibt es noch (Blogeintrag). Für die Zukunft: Der Mandelhans steht auf der Auer Dult immer neben der Fischer Vroni.

Dann habe ich noch eine Postkarte aus Minnesota gekriegt: Nina, eine ehemalige Schülerin (internetaffin, Nerd, sprach- und bildgewandt; wir haben Kontakt gehalten) schickte mir eine Postkarte vom Biggest Ball of Twine in Minnesota, erstens zum Geburtstag und zweitens in Erinnerung an die Ball-of-Twine-Sequenz im Unterricht vor achtzehn Jahren. Diese Karte wird natürlich beim nächsten Mal in die Sequenz eingebaut (rudimentärer Blogeintrag 2004). Zur Sequenz gehören: Eine Lake-Wobegon-Geschichte um den Biggest Pile of Burlap Bags, Sam And Max Hit the Road, Fotos aus Minnesota, Material zum Phänomen Roadside Attractions allgemein (Blogeintrag), und natürlich insbesondere das schöne Lied von Weird Al Yankovic.


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5 Antworten zu „Exkursionen in der Großstadt, und andere Erfahrungen der letzten Woche“

  1. Intertwined Pony

    Wehe wenn sie losgelassen… Was die gescheiteren unter unseren gewesenen Schülerinnen und Schülern mit dem Zeug anstellen, das wir mal mit ihnen unterrichtet haben, kann man nie wissen.
    Ich kann mich sogar an unser Lehrerzimmerinnen-Gespräch nach dieser deiner Unterrichtsstunde erinnern. Twine, also Drahtiges um Heuballen zusammenzuhalten, ist so etwas wie das Universal-Impromaterial der amerikanischen Landwirtschaft, um wahlweise Zäune oder auch Autos zu reparieren, Dachbalken zu fixieren oder einen Stiel an einem Schaufelblatt.
    Bin heute beim Fünftklasselternabend einer Mutter begegnet, die ich im ersten Jahr an deiner früheren Wirkungsstätte unterrichtet habe. Immerhin das wirst du jetzt verpassen…

  2. Ich hoffe, die Kids haben in der Synagoge positiv reagiert. Ich bin damals mit meinen Klassen immer nach Augsburg gefahren, weil es in München keine gab. Und Antisemitismus war damals kein Thema, zumindest nicht im öffentlichen Raum.

  3. Ja, in der Synagoge haben sich alle gut benommen. Sie hatten mehr Vorwissen als von der Gruppenleitung dort erwartet, das unterscheidet sich sicher nach Schulart. Die Konzentrationsfähigkeit war zeitgemäß.

  4. Ihr habt als Lehrerinnen und Lehrer einen weit größeren Einfluß als ihr euch vielleicht denkt. Ich stelle mit alten Schulfreunden grade eine kleine Broschüre zu unserem 50jährigen Klassentreffen zusammen (Realschule in den 1970er Jahren).
    Damit wollen wir auch unserer ehemaligen Deutsch+Geschichte-Lehrerin ein kleines Denkmal setzen, bei der wir in 4 Jahren wirklich was für’s echte Leben gelernt haben. Leider ist sie viel zu früh verstorben. Sie würde sich wundern und (vermutlich) freuen wie ihr Unterricht bei uns gefruchtet hat.
    Also, liebe Lehrerinnen und Lehrer, denkt immer an euren Einfluß, der nicht immer sofort in schulischen Leistungen sichtbar wird, sondern oft erst einige Jahre später.
    LG

  5. Ich glaube auch, dass der Einfluss der Lehrkräfte sehr groß ist und Auswirkungen hat. In beide Richtungen, fürchte ich, positiv wie negativ. (Abgesehen von diesem „Deutschunterricht hat mir das Lesen vermiest“, das glaube ich in den meisten Fällen höflich nicht.) Man weiß es halt nur nie und kriegt es nicht so mit, auch hier wieder: in beide Richtungen.

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