Schlagwort: Poetischer Realismus
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Marie von Ebner-Eschenbach, Die Prinzessin von Banalien
(0 Kommentare.) 1. Vorgeschichte Hier also noch eine zweite aus der PDF-Fraktur befreite Erzählung von Marie von Ebner-Eschenbach. (Siehe vorhergehenden Blogeintrag.) Der Titel war mir aufgefallen; ich mag Märchen und Geschichten, die so tun, als wären sie Märchen; „Banalien“ klingt nach Parodie oder Metafiktion. Die Erzählung ist dann aber nichts von alledem. 2. Inhalt und…
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Marie von Ebner-Eschenbach, Prinzessin Leiladin. Ein Märchen
(4 Kommentare.) 1. Auf der Suche nach dem Text norberto42 hat ein Märchen von Marie von Ebner-Eschenbach gelesen und darüber geschrieben. Aus meiner Schulzeit kannte ich ihr „Krambambuli“, das ich schlimm fand; inzwischen habe ich aber interessante Texte von ihr entdeckt: „Die Resel“, in der sich eine Gräfin die Geschichte eines Grabs erzählen lässt und…
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Bücher der letzten Zeit (Heine, Hauff, Münchhausen)
(0 Kommentare.) 1. Heinrich Heine, Die Harzreise Ergiebig für ein zukünftiges Projekt, aber wenig fürs Blog. Amüsant, wie Heine sich ein komfortables Bett oben am Brocken erschwindelt: Ich fand das Haus voller Gäste, und wie es einem klugen Manne geziemt, dachte ich schon an die Nacht, an die Unbehaglichkeit eines Strohlagers; mit hinsterbender Stimme verlangte…
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Charles Sealsfield, Das Kajütenbuch oder Nationale Charakteristiken (1841)
(2 Kommentare.) Einstieg Ich höre gerade heruntergeladene Hörbücher auf, bin schon beim Buchstaben S und zwar bei dieser Aufnahme – eine der wohl bekannteren Passagen aus einem mir bislang völlig unbekannten Wildwest-Buch von einem Autor, von dem ich noch nie gehört hatte: Charles Sealsfield, ein amerikanischer Staatsbürger, geboren 1793 als Carl Anton Postl im heutigen…
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Gottfried Keller, Sieben Legenden
(5 Kommentare.) Gottfried Kellers Romane Der grüne Heinrich und Martin Salander habe ich nie gelesen, sie klingen mir immer noch zu ernst; aber seine Novellenzyklen Die Leute von Seldwyla, Züricher Novellen und Das Sinngedicht schon – und jetzt eben auch die Sieben Legenden. Man überschätzt gerne dicke Bücher, weil man stolz darauf ist, sie gelesen…
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Wilhelm Raabe, Stopfkuchen
(0 Kommentare.) „Eine See- und Mordgeschichte“, so der Untertitel. Ha! Das ist jetzt das dritte Werk des poetischen Realismus, das ich in relativ kurzer Folge gelesen habe, und bei allen gab es Mord- und Totschlag, und bei allen dauerte es bewusst und absichtlich und foppenderweise ewig, bis etwas passierte. Ist das Programm? Von „Die schwarze…
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Jeremias Gotthelf, Die schwarze Spinne
(3 Kommentare.) Vermutlich habe ich diese Novelle zu meiner Studienzeit gelesen, als Schüler sicher nicht. Von der Geschichte wusste ich schon lange, als Beispiel für phantastische Literatur (da hatte ich ja viel gelesen, auch Literaturgeschichtliches) oder als Fassung der modernen Wandersage von der aufplatzenden Beule, aus der lauter kleine Spinnen kommen. Dennoch hat sie mich…
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Friedrich Theodor Vischer: Auch Einer (1879) – Teil 3
(4 Kommentare.) Fontanefan, wenn du das hier liest und noch nicht fertig mit der Lektüre von Auch Einer bist: Es kommen Spoiler! Du wirst das Lesen dieses Blogeintrags vielleicht auf später verschieben wollen. (Aber ich sehe gerade, du bist auch schon in der zweiten Hälfte.) Alle anderen: das wird hier etwas länger. (Fortsetzung von hier.)…
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Friedrich Theodor Vischer: Auch Einer (1879) – Teil 2
(5 Kommentare.) Fortsetzung von hier. Es geht in diesem Blogeintrag um die lange Binnenerzählung „Der Besuch. Eine Pfahldorfgeschichte“, die zwei Drittel des ersten der beiden Romanbände ausmacht. Diese Geschichte ist keine Parodie, glaube ich, auf das wohl eine kleine Weile populäre Thema der Pfahlbaukulturen. Aber eine Parodie ist es vermutlich, ich weiß nur nicht, worauf.…
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Friedrich Theodor Vischer: Auch Einer (1879) – Teil 1
(8 Kommentare.) Ein namenlos bleibender Erzähler wandert in der Schweiz, um den Zuger See herum und läuft dort immer wieder einem anderen Wanderer über den Weg. Die beiden freunden sich fast an, doch der Unbekannte, A.E. genannt („Auch Einer“, hat das halbe Buch gedauert, bis ich das kapiert habe), wahrt eine gewisse Distanz. Er nennt…
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Hörspiele in der Vertretungsstunde: und Hauff
(5 Kommentare.) Neulich Vertretung in einer fremden Unterstufenklasse gehabt. Schon im Referendariat hat man mir den Tipp gegeben, in solchen Vertretungsstunden Sachen auszuprobieren, die man mit eigenen Klassen nicht machen würde – und sei es nur, ein bisschen das Auftreten zu variieren, also mal streng zu spielen etwa. Nach einer Viertelstunde wussten sich die Schüler…
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Fontane, Irrungen, Wirrungen (annotiert)
(6 Kommentare.) Neulich war der Computerraum einmal während meiner Deutschstunde frei. Zuvor hatte ich an epischen Texten gezeigt, auf was man alles achten kann, jetzt sollten die Schülerinnen und Schüler zwei vorbereitete Kapitel aus Fontanes Irrungen, Wirrungen annotieren, jeweils eine Hälfte des Kurses ein Kapitel. Technisch war das dann doch nicht so einfach, aber darüber…